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Rosacea: keine rosigen Rötungen  

München - 24.08.2017, 12:15 Uhr

Rosacea ist eine
chronisch verlaufende, entzündliche Hauterkrankung, die sich vornehmlich auf
Wangen, Nase, Kinn und Stirn zeigt. (Foto: Milan Lipowski / Fotolia)

Rosacea ist eine chronisch verlaufende, entzündliche Hauterkrankung, die sich vornehmlich auf Wangen, Nase, Kinn und Stirn zeigt. (Foto: Milan Lipowski / Fotolia)


Auch noch wichtig

Es existieren zahlreiche Triggerfaktoren, die zwar keine direkten Ursachen für eine Rosacea sind, jedoch einen akuten Schub (Flush) auslösen oder die Symptome einer Rosacea verschlimmern können. Beispiele für bekannte Mitauslöser sind zu langes oder häufiges Sonnenbaden, übermäßiger Tabakkonsum, Alkohol, koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, sehr scharf gewürzte und sehr süße Speisen, starke Temperaturschwankungen sowie starke körperliche Anstrengung, Stress und emotionale Belastungen. Der Kundin ist anzuraten, Krankheitsschübe, Ernährung und Alltagsaktivitäten in einem Rosacea-Tagebuch zu dokumentieren, um die Auslöser herauszufinden und zu meiden.

Während der Behandlung ist eine Sonnen- und UV-Lichtbestrahlung der betroffenen Hautstellen zu vermeiden. Phototoxische Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Der Wirkstoff Metronidazol wird jedoch bei UV-Exposition zu einem inaktiven Metaboliten umgewandelt und die Wirksamkeit nimmt dadurch signifikant ab.

Allgemein gilt für das Krankheitsbild der Rosacea, auf lange Sonnenbäder ganz zu verzichten. Denn UV-Licht ist besonders ungünstig, da es die Haut und das Bindegewebe zusätzlich schädigt. Der Kundin ist anzuraten, möglichst immer einen Sonnenschutz im Gesicht aufzutragen und zwar zu jeder Jahreszeit, also auch im Winter.

Bisher sind keine relevanten Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt. Die systemische Verfügbarkeit von Metronidazol ist nach topischer Applikation gering. Wechselwirkungen mit systemisch verabreichten Medikamenten sind daher unwahrscheinlich.

Bei schweren Leberschäden, Störungen der Blutbildung, Erkrankungen des Zentral- und peripheren Nervensystems sowie in der Schwangerschaft und Stillzeit ist das Arzneimittel nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung einzusetzen.



Manuela Kühn, Apothekerin
redaktion@daz.online


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