Daten zum Ergänzungssortiment

1,4 Milliarden Umsatz mit Kosmetik aus der Apotheke 

Frankfurt - 25.08.2017, 13:00 Uhr

1,4 Milliarden Euro Umsatz beschert das Ergänzungssegment laut QuintilesIMS den Apotheken. (Foto. Schelbert)

1,4 Milliarden Euro Umsatz beschert das Ergänzungssegment laut QuintilesIMS den Apotheken. (Foto. Schelbert)


Innerhalb des Ergänzungssortiments der Apotheken bilden Körperpflegemittel mit einem Umsatz von 1,4 Milliarden Euro das größte Segment. QuintilesIMS hat neue Daten über diese Produkte vorgelegt.

Produkte zur Körperpflege und Kosmetik sind innerhalb des Ergänzungssortiments der Apotheken eine wesentliche Umsatz- und Ertragsquelle. Neueste Daten zu diesem Marktsegment liefert eine Auswertung von QuintilesIMS. Demnach beträgt das gesamte Marktvolumen für Kosmetik- und Körperpflegeprodukte in Deutschland 16,2 Milliarden Euro. Davon werden 1,4 Milliarden Euro (9 Prozent) in Apotheken einschließlich Versandapotheken umgesetzt. Die Produktkategorie ist also bedeutsam für die Apotheken, doch ein Anteil von 9 Prozent am Gesamtmarkt bietet auch noch Potenzial für Zugewinne. Gemäß einer Statistik der ABDA, die ebenfalls auf Daten von IMS Health beruht, setzten die Apotheken im Jahr 2015 mit dem ganzen Ergänzungssortiment 3,2 Milliarden Euro um. Demnach machen Kosmetik und Körperpflege über 40 Prozent des Ergänzungssortiments aus.

Breiter Produktmix

Die neue Auswertung von QuintilesIMS verrät die genauere Verteilung dieses Marktsegments. Von den 1,4 Milliarden Euro Umsatz der Apotheken mit Kosmetik und Körperpflegemitteln entfallen demnach 17 Prozent auf Spezialpräparate (Anti-Age, Anti-Falten, Problemhaut), 12 Prozent auf die Gesichtspflege, 9 Prozent auf die Körperpflege für die Familie, 9 Prozent auf die Spezialhaarpflege, 6 Prozent auf Sonnenschutzmittel und 48 Prozent auf die vielen sonstigen Gruppen. Das größte prozentuale Umsatzwachstum gab es im Jahr 2016 bei Mitteln zur Insektenabwehr (+ 32 %), zur Augenpflege (+ 20 %) sowie für Haare und Nägel (+ 15 %).

Die meistgekauften Marken und die stärksten Hersteller

Insgesamt zeigen die Daten seit 2014 einen steigenden Umsatz, aber einen stagnierenden Absatz. Im Jahr 2016 stieg demnach der Umsatz mit Kosmetik und Körperpflegemitteln aus der Apotheke um 3,5 Prozent, der Absatz aber nur um 0,5 Prozent. Ein solches Ergebnis kann insbesondere zwei mögliche Erklärungen haben. Möglicherweise können Preiserhöhungen erfolgreich durchgesetzt werden oder die Kunden kaufen in der Apotheke zunehmend hochwertige Produkte.

Nach der vorliegenden Auswertung erzielen die Apotheken über zwei Drittel ihres Kosmetikumsatzes mit den Produkten von nur fünf Herstellern. Dies sind Beiersdorf / Eucerin, Vichy, La Roche Posay, Pierre Fabre Deutschland und Theiss. Die meistgekauften Marken sind demnach Olivenöl, Bepanthol, Eucerin TH Urea, Meridol und Physiogel.

Mehr Versand

Der Anteil des Versandhandels am Umsatz der Kosmetik und Körperpflege aus der Apotheke ist nach den jüngsten Daten gestiegen. Die Zahl der insgesamt in Apotheken abgesetzten Körperpflegeprodukte bewegte sich zwischen 2012 und 2016 ohne erkennbaren Trend zwischen 122 und 125 Millionen Packungen pro Jahr. Doch der Anteil des Versandhandels nahm von 12 Prozent auf 16 Prozent zu. Dazu dürfte insbesondere die Ausweitung des Sortiments bei den Versendern beigetragen haben. Die Zahl der abgesetzten verschiedenen Handelsformen stieg zwischen 2012 und 2016 in den Vor-Ort-Apotheken um 2 Prozent und im Versand um 21 Prozent. Allerdings ist das Sortiment der Vor-Ort-Apotheken mit etwa 25.200 abgesetzten Handelsformen immer noch breiter als im Versand mit etwa 17.900 abgesetzten Handelsformen.



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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