Bundestagswahl

Warum läuft die Wahl-Aktion der Apotheker so schleppend an?

Berlin - 29.08.2017, 14:40 Uhr

Schleppender Start: Der Wahlradar der ABDA ist bei Politikern bislang auf wenig Gegenliebe gestoßen, an den Apothekern soll dies aber nicht liegen. (Screenshot: DAZ.online)

Schleppender Start: Der Wahlradar der ABDA ist bei Politikern bislang auf wenig Gegenliebe gestoßen, an den Apothekern soll dies aber nicht liegen. (Screenshot: DAZ.online)


Nur eine Politiker-Antwort 3,5 Wochen vor der Wahl

Warum liegen 3,5 Wochen vor der Wahl aber nicht mehr Politiker-Antworten vor? Die ABDA hatte die Aktion schließlich schon vor einem Monat gestartet. Ein Sprecher des Wahlradars erklärte auf Nachfrage: „Die Initiative 'Wahlradar Gesundheit' ist ein Gemeinschaftsprojekt von ABDA, den Kammern und Verbänden in den Ländern sowie vielen engagierten Apothekern in den einzelnen Wahlkreisen. Die Apotheker vor Ort schicken sukzessive ihre Positionsabfragen an die Direktkandidaten für den Bundestag. Heute ist die erste Antwort eines Politikers eingetroffen und wurde dort sofort veröffentlicht. In den nächsten Tagen rechnen wir mit vielen weiteren Antworten, wenn mit dem Ende der Sommerferien in fast allen Bundesländern und dem bevorstehenden Fernsehduell am Sonntag der Bundestagswahlkampf nun in die heiße Phase geht.“

Hört man sich im Apothekerlager um, so sind es aber nicht nur die Sommerferien, die bei der Aktion für Verzögerungen gesorgt haben. Dem Vernehmen nach hat es auch mit den Kontaktdaten der Politiker Probleme gegeben. So habe der Bundeswahlleiter die finalen Adresslisten aller Kandidaten erst nach dem Start der Wahlradar-Aktion freigegeben. Erst als die Adressen der Politiker vorlagen, konnten die Apotheker Kontakt aufnehmen. Aus einigen Mitgliedsorganisationen hört man aber auch, dass die Aktion einen „unheimlich großen, bürokratischen Aufwand und Abstimmungsbedarf“ erzeuge. Viele Wahlkreis-Apotheker würden ihre Fragen vorher mit der Kammer oder dem Verband abstimmen wollen.

Gegenüber DAZ.online versicherte der Wahlradar-Sprecher aber, dass es nicht an den Apothekern liege. Die Wahlkreise seien „flächendeckend besetzt“. Und weiter: Es werde versucht, „vorübergehende Fluktuationen der Wahlkreis-Apotheker“ aufzufangen. Bis die Kampagne zum Erfolg wird, muss sich allerdings noch einiges tun. Messen lassen muss sich die ABDA zumindest an der Erfolgsquote aus dem Bundestagswahlkampf 2013. Damals hatten laut ABDA 648 Politiker – etwa 40 Prozent aller angeschriebenen Direktkandidaten – auf die Fragen der Initiative geantwortet. Von den 630 tatsächlich gewählten Bundestagsabgeordneten hatten sich 278 beteiligt.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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5 Kommentare

Genau...

von Bernd Jas am 29.08.2017 um 19:32 Uhr

... das gleiche Dilemma wie bei der letzten Unterschriftenaktion im Winter.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Kein Wunder...

von Thomas Luft am 29.08.2017 um 18:27 Uhr

...ich habe die Briefe, die ich als "Wahlkreisbotschfter" unterschreiben darf, erst gestern erhalten! Und wenn das woanders auch so läuft, kann es noch keine Rückmeldung geben...

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Kein Wunder

von Silke Laubscher am 30.08.2017 um 11:04 Uhr

Trotz mehrmaliger Rückfrage bei der Agentur trafen auch bei mir die Briefe erst am vergangenen Samstag ein.
Sie waren sehr gut vorbereitet, aber nur 4 Wochen vor der Wahl ist einfach zu kurzfristig.
Schade.

Noch keine 90.Minute !

von Ulrich Ströh am 29.08.2017 um 17:25 Uhr

Jeder wird so behandelt,wie er eingeschätzt wird.
Aber es kann ja noch werden....

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Noch keine 90.Minute !

von Ulrich Ströh am 29.08.2017 um 17:23 Uhr

Jeder wird so behandelt,wie er eingeschätzt wird.
Aber es kann ja noch werden....

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