Drei
Tage in der Apotheke, zwei Tage beim Arzt
In
Schottland arbeiten Apotheker seit Anfang der 1990er-Jahre des letzten
Jahrhunderts in Hausarzt-Praxen. Auch diese Initiative will die schottische
Regierung tatkräftig voranbringen. Bis zum Jahr 2021 soll jeder Allgemeinarzt
Zugang zu einem Apotheker mit erweiterten klinischen Kenntnissen haben. „Der
Apotheker sollte in Verordnungsentscheidungen und die Verwaltung der
Verordnungs-Praxis eingebunden werden.“ sagt der Direktor der Royal
Pharmaceutical Society für Schottland Alex MacKinnon. Außerdem sollen die
Apotheker vor Ort als wichtige Schnittstellen zu anderen Versorgern wie
öffentlichen Apotheken oder Pflegeeinrichtungen agieren, um Fehler bei der
Arzneimittelanwendung zu minimieren.
Die
Unterstützung durch die Apotheker soll entweder in Teil- oder Vollzeit
geleistet werden können und ausgerichtet am lokalen Bedarf flexibel gehandhabt werden
können. So könnte ein Apotheker zum Beispiel drei Tage pro Woche in der
Apotheke arbeiten und zwei Tage in einer oder mehreren Arztpraxen.
Ausbildungsprogramm
steht
Mit
dem intensiveren Einsatz der Apotheker in der Gesundheitsversorgung müssen auch
die Personalkapazitäten ausgebaut und die Ausbildung verbessert werden. Derzeit
gibt es in Schottland rund 4700 Apotheker (Vollzeitäquivalente). Für die
Ausbildung der eigenständigen Apotheker-Verschreiber hat „NHS Education of
Scotland (NES) Pharmacy“ das
„Advanced Clinical Skills Programm“ aufgelegt.
Es beinhaltet eine Mischung aus Pflicht- und Wahl-Modulen zu klinischen
Kernkompetenzen, wie der Beratung, körperlicher Untersuchung und Kenntnissen
zur Bewertung der Beobachtungen sowie eine Reihe von krankheitsbezogenen
Modulen, etwa zu Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, koronarer Herzkrankheit,
Atemwegserkrankungen usw. Die Kurse werden durch ein multidisziplinäres Team
von Ärzten Apothekern, Krankenschwestern und Physiotherapeuten entwickelt und
abgehalten.
Apotheker
bringen die Politik auf Kurs
Die
neue Strategie der schottischen Regierung wird von der Royal Pharmaceutical
Society of Scotland ausdrücklich begrüßt. Offenbar
ist es ihr in den letzten Jahren recht gut gelungen, die Politik mit
wiederholten Eingaben „auf Kurs“ zu bringen. „Ich freue mich, in der
Strategie mehrere Anliegen unseres RPS
im Scotland Manifesto 2016 wiederzufinden“, sagt MacKinnon dazu. „Außerdem
freuen wir uns, dass auch unsere Policy hinsichtlich chronischer Erkrankungen darin ihren Niederschlag gefunden
hat.“ Hierzu hatten die Apotheker
radikale Reformen inklusive des Verschreibungsrechts für Routine-Verordnungen
gefordert.
2 Kommentare
Rezeptierung durch Apotheker in Schottland
von Hartmann,Franz, Prof.Dr. am 09.09.2017 um 12:10 Uhr
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Rezeptierung durch Apotheker in Schottland
von Strüber am 08.09.2017 um 11:25 Uhr
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