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Die CSU wirbt im derzeitigen Bundestagswahlkampf verstärkt um die Stimmen der Apotheker. In einem Schreiben an alle bayerischen Apotheken sprechen Ministerpräsident Horst Seehofer und Innenminister Joachim Herrmann die Apotheker persönlich an und bitten um deren Unterstützung. Auf einer eigens für die Apotheker eingerichteten Internetseite werden die Pharmazeuten auch zum Spenden aufgerufen.
Dass die CSU für den Erhalt des flächendeckenden Apothekennetzes steht, ist schon länger bekannt. Insbesondere in den vergangenen Jahren setzte sich die Partei vermehrt für die Sache der Apotheker ein. Der ehemalige Unions-Fraktionsvize Johannes Singhammer warb in der vergangenen Legislaturperiode beispielsweise dafür, die Nacht- und Notdienste der Apotheker pauschal zu vergüten. In dieser nun endenden Wahlperiode war es insbesondere die bayerische Landesregierung, die sich hinter die Pharmazeuten stellte. Gesundheitsministerin Melanie Huml reagierte als eine der ersten Politiker auf das EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung und forderte ein Rx-Versandverbot.
Nach all diesem Einsatz bittet nun die CSU die Apotheker um Hilfe. Mit Blick auf die Bundestagswahl hat die Partei eine PR-Kampagne gestartet, in der Apotheker gezielt angesprochen werden. In den vergangenen Tagen verschickte die CSU dazu auch einen Brief an die bayerischen Apotheker, in dem Seehofer und Herrmann, der Spitzenkandidat für die Bundestagswahl ist, um Unterstützung bitten. „Wir setzen uns für ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in Deutschland ein“, heißt es in dem Schreiben, das DAZ.online vorliegt. Die Apotheker könnten sich sicher sein, dass die Partei alles dafür tun werde, die flächendeckende Gesundheitsversorgung im Freistaat zu sichern. „Dazu gehört die Landarztgarantie, dazu gehören Krankenhäuser und Geburtsstationen, und dazu gehören vor allem auch unsere Apotheken.“
Und weiter: „Sie können sicher sein, dass wir diese Forderung im Gegensatz zu anderen Parteien nach der Wahl durchsetzen werden.“ Die Gesundheitsversorgung sei ein hohes Gut, und ohne Apotheker sei das Netz der medizinischen Versorgung in allen Landesteilen nicht denkbar. Wenn man dafür sorgen wolle, dass auch zukünftig in allen Regionen Bayerns Apotheken bestehen können, solle man beide Stimmen der CSU geben, schließt der Brief.
Apotheken-Adressen eingekauft
Auf Nachfrage von DAZ.online, an wie viele Apotheker der Brief verschickt wurde, antwortete ein Parteisprecher: „Der Brief ging an etwa 3000 Apotheken.“ Im Freistaat gibt es derzeit rund 3200 Apotheken – man kann also davon ausgehen, dass jeder Apothekenleiter in Bayern von der CSU angeschrieben wurde. Aber von wem hat die Partei die Adressen bezogen? Der Sprecher dazu: „Die Adressen haben wir von einem externen Anbieter für die einmalige Nutzung gekauft.“
Zur Frage, warum die CSU in diesen Tagen gerade die Apotheker so stark umwerbe, erklärte der Sprecher: „Die CSU setzt sich schon seit Langem dafür ein, die Versorgung durch ein ortsnahes Apothekenangebot zu sichern, indem wir den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln verbieten. Für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse im ganzen Land halten wir eine flächendeckende Versorgung mit Apotheken für unabdingbar. Wir wollen sicherstellen, dass Apotheken auch außerhalb der Ballungsräume existieren können.
Für weitergehende Informationen werden die Brief-Empfänger auf die Seite csu.de/apotheker verwiesen. Auch dort rührt die Partei kräftig die Werbetrommel. In einem Video bedankt sich Generalsekretär Andreas Scheuer bei den Apothekern für ihre Arbeit. Außerdem wird nochmals der gesundheitspolitische Teil des CSU-Wahlprogramms dargestellt, darunter auch die Forderung des Rx-Versandverbots. Die Seite schließt mit einem Werbe-Banner, in dem die Apotheker zum Spenden aufgerufen werden, mit den Worten: „Unterstützen Sie unseren Einsatz für die Apotheker mit einer Spende!“
1 Kommentar
CSU - Partei mit gesundem Realitätssinn im Gesundheitswesen
von Leikert Jürgen am 07.09.2017 um 18:50 Uhr
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