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Deutscher Apothekertag
Apotheker wollen über die Lieferkette sprechen
Das bestimmende Thema des diesjährigen Deutschen Apothekertages dürfte das EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung werden. Ein Blick in das Antragsbuch verrät allerdings, dass den Apothekern ein zweiter, großer Themenkomplex unter den Nägeln brennt. Es geht um Arzneimittel-Lieferengpässe, die Sicherheit der Lieferkette sowie die Erhaltung des dreistufigen Systems Hersteller – Großhandel – Apotheke.
Wenn am kommenden Mittwoch in Düsseldorf der Deutsche Apothekertag startet, werden insbesondere das EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung und der daraus entstandene Versandhandels-Konflikt für Gesprächsstoff sorgen. Doch das Antragsbuch, in dem alle Anträge der Kammern und Verbände zusammengefasst sind, zeigt, dass die Apotheker derzeit noch ein anderes Thema umtreibt: Fünf verschiedene Anträge im Kapitel „Sicherstellung der Versorgung“ beschäftigen sich mit Lieferengpässen und der Lieferkette als solches.
Die Wünsche der Apotheker beschäftigen sich hauptsächlich mit dem Thema Lieferengpässe. Hier eine Übersicht:
Die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, der Apothekerverband Nordrhein sowie die Kammer aus Berlin fordern den Gesetzgeber in einem zusammengefassten Antrag auf die „vielfältigen Ursachen“ für Lieferengpässe ins Visier zu nehmen und keine kurzfristigen Zwangsmaßnahmen zu verabschieden. Die Apotheker erneuern ihre Kritik an den Rabattverträgen und fordern, dass Ausschreibungen für versorgungskritische Wirkstoffe abgeschafft werden. Als Beispiele nennen die Institutionen Arzneimittel für lebensbedrohliche oder seltene Krankheiten und Medikamente mit geringer therapeutischer Breite. Konkrete Wirkstoffe nennen die Apotheker aber nicht. Nur so viel: Eine Expertengruppe unter Beteiligung der Bundesbehörden habe eine Liste mit Medikamenten mit Versorgungsrisiko beschlossen – für diese Arzneimittel dürfe es keine Ausschreibungen mehr geben, fordern die Pharmazeuten.
In der Begründung beschweren sich die Apotheker auch über eine Oligopolisierung im Markt – diese führe dazu, dass es zu schwerwiegenden Engpässen komme, wenn nur ein Hersteller verfügbar ist. Ebenso wird angesprochen, dass es bei der Herstellung der Medikamente im Ausland immer wieder Probleme gebe. „Alleine aufgrund der Entfernung zum deutschen Markt kann es daher zu Verzögerungen kommen“, heißt es in dem Antrag. Die neue Verpflichtung für Hersteller, auf Lieferengpässe hinzuweisen, greife zu kurz. Was genau unternommen werden sollte, um auf solche Ausfälle vorbereitet zu sein, beschreiben die Pharmazeuten allerdings nicht. Es heißt lediglich, dass für die Pharmaindustrie die nötigen „Rahmenbedingungen“ geschaffen werden müssten.
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