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Schmidt greift die FDP und Christian Lindner an
Kritisch ging Schmidt mit der sich breitmachenden Digitalisierungs-Euphorie um, der sichtlich auch die Bundeswirtschaftsministerin verfallen sei, wenn sie sage, das Geschäftsmodell von DocMorris geht mit der Zeit. Schmidt: „Es geht mit der Mode.“ Eine wirkliche Apotheke gehe nicht mit der Mode, sondern sei auf der Höhe der Zeit, angelegt auf Beständigkeit und Nachhaltigkeit. Der Apotheker lasse sich mit Leib und Seele auf seine Nachbarschaft ein. Beim Thema Digitalisierung fiel Schmidt das Wahlplakat der FDP mit dem Slogan „Digital first – Bedenken second“ ein. Ehrlicher wäre „Digital first – Nachdenken second“, denn der Slogan zeige, dass der Prozess der Digitalisierung um seiner selbst willen gestartet werden soll. „Wir betrachten den Prozess des digitalen Wandels heute mit einer seltsamen Mischung aus Euphorie und Angst“, gestand Schmidt ein, wobei beides keines guten Ratgeber seien. Zwar könne Telepharmazie eine nützliche Ergänzung zur persönlichen Versorgung sein, aber niemals eine ernsthafte Alternative.
„Beständiges, verantwortliches, glaubwürdiges Handeln“
Der ABDA-Präsident brachte es am Ende seines Berichts auf den Punkt: „Beständiges, verantwortliches, glaubwürdiges Handeln bei der Gestaltung einer modernen, sicheren, vor allem aber menschlichen Gesundheitsversorgung ist und bleibt unser Ziel.“ Zum Entwurf von Gröhe, den Versand von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln verbieten zu wollen, gebe es keine wirksame Alternative. Die Apotheker wollen ihren Patienten weiterhin Sicherheit und das Gefühl geben, dass sie mit Krankheiten und Sorgen nicht allein gelassen werden: „Das können keine Chatbots, das können keine Avatare, das können nur Menschen, das können nur wir.“
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