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Interview Peter Froese (Apothekerverband Schleswig-Holstein)
„Die Jamaika-Koalition funktioniert bei uns erstaunlich reibungslos“
Große Bedeutung des Koalitionsvertrages
DAZ.online: Jetzt haben wir viel über die FDP und die CDU gesprochen. Welche ersten Erfahrungen haben Sie denn mit dem dritten Partner im Bunde, den Grünen, gemacht?
Froese: Auch mit den gesundheitspolitischen Thesen der Grünen muss man sich intensiv auseinandersetzen und sie nicht einfach vom Tisch wischen. Hier bei uns geht es den Grünen eher um landesspezifische Gesundheitsthemen wie die Krankenhausstruktur, die Pflege und der dazugehörige Personalmangel sowie die Landversorgung mit Ärzten.
DAZ.online: Was würden Sie denn der ABDA-Spitze raten, bevor sie sich auf den Weg macht zu den ersten Gesprächen mit Schwarz-Gelb-Grün?
Froese: Wichtig ist es, sich mit allen Argumenten und Positionen zu beschäftigen und im Kopf zu behalten, dass eine solche Dreierkoalition oder wie im Bund sogar ein Bündnis von vier Parteien bei der Entstehung offenbar einem ganz bestimmten Prozess folgt. Im Kern ist es so, als ob man einen Kuchen backen möchte. Man muss drauf achten, dass jede Zutat dabei ist und auch in der richtigen Menge – dosiert man eine Zutat falsch, kommt es zum Ungleichgewicht und das Ganze wird ungenießbar. In Schleswig-Holstein wurde nach einem solchen Rezept gerade die ersten Jamaika-Plätzchen gebacken. Und hier zeigt sich: Sehr wichtig beim Backen kleiner Plätzchen und ganz besonders größerer Kuchen ist es, ein verbindliches Rezept in Schriftform zu haben – das gilt auch für eine mögliche Koalitionsvereinbarung.
DAZ.online: Wie meinen Sie das?
Froese: Ich habe es bei den Koalitionsverhandlungen hier erlebt, dass die Politiker dem Koalitionsvertrag diesmal eine extrem wichtige Funktion zugesprochen haben. Denn gerade bei drei Parteien, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich ticken ist es wichtig, dass alle Parteien einen verbindlichen, schriftlichen Beleg dafür haben, was sie vorhaben und was nicht. Das erzeugt auch Vertrauen.
1 Kommentar
Digitalisierte Arzneimittel?
von G. Wagner am 27.09.2017 um 18:44 Uhr
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