Stiftung Warentest

Helfen Schuppen-Shampoos vom Discounter?

Stuttgart - 09.10.2017, 16:15 Uhr

Schuppen sind oft nicht nur ein kosmetisches Problem. (Bild Alliance / Stock-Adobe.com)

Schuppen sind oft nicht nur ein kosmetisches Problem. (Bild Alliance / Stock-Adobe.com)


Es gibt zwei Arten von Schuppen

„Viel Wirkung für wenig Geld“, die Botschaft von Stiftung Warentest klingt so, als könne man bei der Wahl eines Anti-Schuppen-Shampoos nicht viel falsch machen. Bezüglich der enthaltenen Wirkstoffe heißt es, dass sie als sicher gelten und laut EU-Kosmetikverordnung zugelassen sind. Auf die verschiedenen Ursachen von Schuppen wird kaum eingegangen. Grundsätzlich sind zwei Arten von Kopfschuppen zu unterscheiden: Pityriasis simplex seborrhoides capillitii und das seborrhoische Ekzem. Kleieförmige, fettige Schuppen bei fettiger Kopfhaut kennzeichnen die Pityriasis simplex seborrhoides capillitii. Die Kopfhaut kann leicht jucken. Wie beim seborrhoischen Ekzem wird eine Vermehrung des Keimes Malassezia furfur (Pityrosporum ovale) teils als Ursache vermutet. Das seborrhoische Ekzem wird durch gesteigerten Talgfluss hervorgerufen – ist also deutlich fettiger. Man erkennt es an Rötungen, kleinen erythematösen Papeln, gelblich fettiger Schuppung und Juckreiz in den fettigen Arealen. Es manifestiert sich nicht nur auf der Kopfhaut, sondern auch in den Nasolabialfalten, am Stirn-Haar-Ansatz, an den Augenbrauen, in Gehörgängen, auf der oberen Brust und am Rücken. Malassezia furfur vermehrt sich bei großen Talgmengen besonders gut. Er sprosst in seine Myzelform aus und reizt durch seine Stoffwechselprodukte die Haut.

Diese eher fettigen Schuppenformen muss man zusätzlich von Schuppung bei trockener Kopfhaut unterscheiden. Diese tritt meist nach einer „Überpflege“ auf. Außerdem können beim Symptom Schuppen auch Krankheiten wie Atopie, Psoriasis oder ein allergisches Kontaktekzem zugrunde liegen.

Allergiker sollen aufpassen

Allergikern wird empfohlen, generell aufmerksam zu sein. So seien als Konservierungsstoffe Isothiazolinone in Kosmetika, die auf der Haut verbleiben, zwar mittlerweile verboten. In Shampoos – wie im Anti-Schuppen-Shampoo von Head & Shoulders – kommen sie jedoch weiterhin vor. Außerdem kritisch wird ein Duft-Stoff betrachtet, der auch im Test-Sieger enthalten ist: Butylphenyl-Methylpropional. Der Maiglöckchen-Duft wird auch Lilial genannt. Im Test gab es für den Maiglöckchen-Duft keinen Punkteabzug, weil er in entsprechenden Produkten klar gekennzeichnet wurde und nur in geringen Konzentrationen enthalten ist (Lidl und Schwarzkopf Men).



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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