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In vielen europäischen Ländern gibt es Pläne, die medizinische Grundversorgung zu reformieren, so auch bei unseren Nachbarn in der Schweiz und in Österreich. Gefordert werden neue Modelle und eine verbesserte Zusammenarbeit der Leistungserbringer. Nicht überall sind die Apotheker mit im Boot, in der Schweiz aber wohl auf jeden Fall.
In
der Schweiz wünschen sich die Gemeinden, Städte und Leistungserbringer wie
Krankenhäuser, Hausärzte, Apotheken (pharmaSuisse) und Heime neue Modelle für
die medizinische Grundversorgung. Hierzu müsse die Politik die notwendigen
Rahmenbedingungen und Anreize schaffen. Dies fordern die dortigen Verbände und Organisationen
in einer gemeinsamen Resolution im Rahmen des „Forums Medizinische
Grundversorgung“. Das
Forum wurde im Herbst 2015 eingerichtet, nachdem im Jahr 2014 ein neuer Artikel
zur Förderung der medizinischen Grundversorgung in die Bundesverfassung aufgenommen
worden war. Es
soll dafür sorgen, dass sich die Kantone und eine repräsentative Gruppe von
Stakeholdern fortlaufend untereinander austauschen, um das Anliegen gemeinsam
voranzubringen.
Interprofessionelle Zusammenarbeit verbessern
Die Beteiligten sind sich einig: Es braucht eine Neuausrichtung der Versorgungsstrukturen und eine bessere Zusammenarbeit aller Leistungserbringer mit neuen Finanzierungsmodellen. Sie wollen deshalb Modelle für eine integrierte Versorgung fördern, Pilotprojekte in unterschiedlichen Versorgungsregionen initiieren und gemeinsam weiterentwickeln sowie die Übernahme erfolgreicher Versorgungsmodelle in anderen Regionen forcieren.
Zwei Hauptaufgaben für die Apotheker definiert
In den letzten Jahren wurden in der Schweiz bereits deutliche Akzente gesetzt, um die Expertise der Apotheker in der Gesundheitsversorgung stärker zu nutzen. Im November 2012 hatte die Nationalrätin Ruth Humbel den Schweizer Bundesrat über ein „Postulat“ damit beauftragt, zu untersuchen, welche Aufgaben die Apotheken im Gesundheitswesen wahrnehmen können und wie ihr Tätigkeitsgebiet zur Sicherung der Grundversorgung ausgebaut werden kann. Vor einem Jahr wurde der Bericht dazu als Postulat vorgelegt.
Hiernach sieht der Bundesrat die Rolle der Apotheker primär in zwei Bereichen. Zum einen sollen sie verstärkt als niederschwelliger Zugang zum Gesundheitssystem genutzt werden, und zum anderen sollen sie mit ihrer Expertise noch mehr Qualität in die Arzneimitteltherapie hereinbringen.
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