Verdacht auf Preisabsprachen

18 Generikafirmen in den USA angeklagt

Washington - 01.11.2017, 09:35 Uhr

Pharmaunternehmen sollen in den USA durch illegale Absprachen die Preise für 18 generische Arzneimittel hochgehalten haben (Foto: Gina Sanders / stock.adobe.com)

Pharmaunternehmen sollen in den USA durch illegale Absprachen die Preise für 18 generische Arzneimittel hochgehalten haben (Foto: Gina Sanders / stock.adobe.com)


In den USA sind mittlerweile 18 Generikahersteller ins Visier der Justiz geraten. Wegen mutmaßlicher Preisabsprachen müssen sich die Unternehmen vor Gericht verantworten.

In den USA müssen sich deutlich mehr Generika-Hersteller als bislang bekannt wegen mutmaßlicher Preisabsprachen bei Generika in einem Gerichtsverfahren verantworten. Das gab George Jespen, Staatsanwalt des Bundesstaates Connecticut, gab am gestrigen Dienstag bekannt.

Ermittlungen in 46 amerikanischen Bundesstaaten, die seit Juli 2014 laufen, haben einer Mitteilung zufolge ergeben, dass in der Generika-Branche systematisch Preise abgesprochen und Märkte aufgeteilt würden. Waren es zunächst sechs, sind es mittlerweile 18 Hersteller, die ins Visier der Justiz geraten sind. Zudem hat sich die Anzahl unter einen Preisabsprachen Verdacht geratenen Arzneimittel von zwei auf 15 erhöht. Darunter befinden sich beispielsweise Antibiotika und Antidiabetika.

Von der Klage, die bereits im Dezember 2016 beim Bundesgericht in Pennsylvania eingereicht worden war, waren unter anderen die US-Ableger von Teva, Mylan und Aurobindo betroffen. Neu angeklagt wurden nun neben Sandoz beispielsweise auch die indische Sun Pharmaceutical, Dr. Reddy´s und Glenmark.

2015 wurden in den USA Generika für schätzungsweise 74,5 Milliarden US-Dollar verkauft. Die Generika-Branche steht für rund 88 Prozent aller ausgestellten Rezepte in den USA. Jepsen beklagt, dass Generika eigentlich dazu gedacht seien, die Medikamentenkosten für amerikanische Konsumenten zu senken; stattdessen seien die Preise für viele Generika explodiert. Schon zu Beginn der Untersuchung hatte Jepsen vermutet, die ursprünglichen zwei Generika, für die sechs Hersteller illegale Preisabsprachen getroffen haben sollen, seien nur der Spitze des Eisbergs.


dpa-AFX / ks
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