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Untersuchung
Arzneistoffe im Abwasser bedrohen möglicherweise auch Schmetterlinge
Riverside / Stuttgart - 01.11.2017, 16:00 Uhr
![Arzneistoffe im Abwasser sorgen bei der Aschgrauen Höckereule (Trichoplusia ni) für einen verlängerten Entwicklungszyklus verlängert und erhöhter Sterblichkeit. (Foto: Kurt Kulac / Wikimedia Commons)](https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/_Resources/Persistent/c/b/0/3/cb03660c8665ad5dca2d2762c348c29ac89ce0b8/Trichoplusia_ni_Buchstein01-3280x1849-637x359.jpg)
Arzneistoffe im Abwasser sorgen bei der Aschgrauen Höckereule (Trichoplusia ni) für einen verlängerten Entwicklungszyklus verlängert und erhöhter Sterblichkeit. (Foto: Kurt Kulac / Wikimedia Commons)
Experten: In Deutschland nicht relevant
Für die Forscher ist die Studie ein Alarmzeichen, deutet sie doch darauf hin, dass auch andere Insektenarten durch kontaminiertes Wasser beeinflusst werden könnten – zumal die Aschgraue Höckereule aufgrund ihrer zahlreichen Pestizidresistenzen vermutlich besser mit Toxinen umgehen könne als andere Arten, so die Autoren der Studie.
Gunnar Lischeid vom Institut für Landschaftswasserhaushalt am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (Zalf) bezweifelt indes, dass sich die Ergebnisse der Studie komplett auf die Bedingungen in freier Natur übertragen lassen: Im Labor seien die Resultate vermutlich stärker ausgeprägt gewesen als im Freiland, so der Hydrologe. Relevant ist in seinen Augen allerdings, dass Effekte beobachtet worden seien, die bei der Verwendung von Abwasser zum Bewässern vorkämen. In Deutschland werde dieses Verfahren heutzutage so gut wie nicht mehr eingesetzt, anders als in Südeuropa oder etwa Israel. Einen Zusammenhang mit dem Insektenschwund in Deutschland, der erst vor kurzem Schlagzeilen gemacht hatte, sieht Lischeid nicht.
Hoffnung auf Strategien zur Schädlingsbekämpfung
Die Autoren der aktuellen US-Studie hoffen nun, dass ihre Untersuchung neue Strategien zur Schädlingsbekämpfung ermöglicht, zu denen etwa ein verminderter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gehören könnte. Vor einem gezielten Einsatz von Antibiotika oder Hormonen gegen Schädlinge warnen die Biologen indes: Die Langzeitfolgen für den Menschen seien nicht absehbar
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