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Wegen Preiskampf in den USA
Teva wirft Ziele zum dritten Mal über den Haufen
Teva korrigiert nach einem unerwartet schwachen dritten Quartal erneut seine Ziele. Der weltgrößte Generikahersteller steht schon länger vor allem in den USA mächtig unter Druck. Zu schaffen macht der Ratiopharm-Mutter die Konkurrenz bei seinem Concerta®-Generikum, zudem rechnet man nun auch mit Einbußen beim MS-Mittel Copaxone® – ein günstigerer Nachahmer ist seit einem Monat in den USA verfügbar.
Die Mutter des deutschen Generikaherstellers Ratiopharm, Teva, peilt aufs Jahr gesehen Erlöse in Höhe von 22,2 bis 22,3 Milliarden Dollar an, wie der Konzern am gestrigen Donnerstag am Firmensitz in Jerusalem mitteilte. Das ist schlimmstenfalls 1 Milliarde Dollar weniger als zuvor anvisiert worden war. Beim bereinigten Gewinn je Aktie werden nun 3,77 bis 3,87 Dollar erwartet – zuvor waren noch bis zu 4,50 Dollar in Aussicht gestellt worden. Damit hat der Konzern seine Ziele bereits zum dritten Mal in diesem Jahr gekappt.
Teva steht schon länger wegen des zunehmenden Preisverfalls und anhaltender Absatzeinbußen in den USA mächtig unter Druck. Starke Konkurrenz verspürt der Konzern bei einem seiner wichtigsten Mittel, einem Methylphenidat-Generikum – ein Nachahmer von Janssen-Cilags Concerta®. Spürbare Einbußen von allein 0,30 Dollar beim Gewinn je Aktie dieses Jahr erwartet der Konzern nun zudem durch Einbußen bei seinem MS-Mittel Copaxone® (Glatirameracetat), nachdem der US-Hersteller Mylan im vergangenen Monat eine günstigere Nachahmervariante auf den Markt gebracht hatte.
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Druck auf den neuen Chef steigt
Im abgelaufenen dritten Quartal hatte Teva seinen Umsatz noch leicht auf 5,6 Milliarden Dollar steigern können. Der um bestimmte Sonderkosten bereinigte Gewinn fiel hingegen von 1,31 Dollar je Aktie im Vorjahr auf nunmehr 1,00 Dollar. Analysten hatten mit mehr gerechnet. Im zweiten Quartal hatte das Unternehmen noch Firmenwerte in den USA abschreiben müssen und deshalb tiefrote Zahlen ausgewiesen.
Mit der neuerlichen Prognosesenkung steigt der Druck auf den neuen Konzernchef Kare Schultz, das Ruder herumzureißen. Der Manager hatte erst am Vortag die Konzernleitung bei Teva übernommen. Im vergangenen Jahr hatte Teva für gut 40 Milliarden Dollar die Generika-Sparte des Botox-Herstellers Allergan übernommen. Danach hatte der Konzern mehrere andere Unternehmensteile, zum Beispiel die Sparte Frauengesundheit sowie das Krebs- und Schmerzmittelgeschäften in Europa, verkauft, Produktionsstandorte geschlossen und Stellen abgebaut, um seinen Schuldenberg abzubauen.
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