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Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
Warnung vor Agranulozytose durch Metamizol
Was empfiehlt die AkdÄ?
Die AkdÄ empfiehlt daher Metamizol nur in den zugelassen Indikationen einzusetzen. Die da wären: Erstlinienbehandlung akuter starker Schmerzen nach Verletzungen oder Operationen sowie Kolik- und Tumorschmerzen. Bei anderen starken Schmerzen oder auch hohem Fieber ist es nur zugelassen, wenn therapeutische Maßnahmen erster Wahl nicht indiziert sind beziehungsweise nicht angesprochen haben. Zudem soll Metamizol wegen der Gefahr von Blutdruckabfällen nur dann parenteral angewendet werden, wenn die enterale Applikation nicht infrage kommt.
Wird Metamizol längerfristig angewendet, was nicht selten der Fall ist, soll regelmäßig das Differenzialblutbild kontrolliert werden – so wie es die Fachinfo auch vorsieht. Angaben zum zeitlichen Abstand finden sich dort allerdings nicht. Die AkdÄ erachtet es zudem als unerlässlich, Patienten und unter Umständen auch Verwandte sowie Pflegepersonal über Symptome einer Agranulozytose aufzuklären, ebenso wie über die Notwendigkeit beim Auftreten dieser Symptome sofort einen Arzt aufzusuchen. Ärzte müssen beim Auftreten von Fieber, Halsschmerzen und entzündlichen Schleimhautveränderungen während einer Behandlung mit Metamizol an eine Agranulozytose denken, umgehend das Differenzialblutbild kontrollieren und Metamizol pausieren. Bereits 2011 hatte die AkdÄ vor dieser Nebenwirkung gewarnt: „Agranulozytose nach Metamizol – sehr selten, aber häufiger als gedacht“.
In vielen anderen Ländern vom Markt
Bereits in in den 1970er-Jahren wurde Metamizol in vielen Ländern aufgrund des Risikos von Agranulozytosen vom Markt genommen (zum Beispiel USA, Australien, Japan sowie in den meisten Ländern der Europäischen Union). In Deutschland wurden im Jahr 1987 alle Metamizol-haltigen Kombinationspräparate vom Markt genommen und die Monopräparate der Rezeptpflicht unterstellt. Darüber hinaus wurden die Indikationen eingeschränkt. In anderen Ländern hingegen ist Metamizol bis heute rezeptfrei erhältlich, so zum Beispiel in Russland, Polen, Bulgarien, der Türkei, Ägypten, Brasilien, Mexiko und Israel.
10 Kommentare
Nebenwirkungen
von Helene zöffner am 28.12.2019 um 14:49 Uhr
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Substitution
von Schubring am 10.07.2019 um 15:27 Uhr
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Bewährte Arzneimittel
von Wolfgang Fischill am 20.11.2017 um 9:16 Uhr
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Off-label use
von Julia Borsch /DAZ.online am 17.11.2017 um 11:13 Uhr
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AW: Off-label use ist problematisch
von Reinhard Rodiger am 17.11.2017 um 20:16 Uhr
wen wundert's?
von norbert brand am 17.11.2017 um 8:30 Uhr
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AW: wen wundert's
von Wolfram Müller am 10.06.2019 um 14:16 Uhr
AW: wen wundert's
von Biggi am 21.08.2019 um 13:11 Uhr
Off-label use
von Reinhard Rodiger am 16.11.2017 um 22:17 Uhr
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Agranulozytose
von Werner Schmidt am 16.11.2017 um 18:39 Uhr
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