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Westfalen-Lippe
Wie geht die zuständige Kammer mit dem Zyto-Skandal um?
„Sonderthema Bottrop“– so lautete ein Sonderpunkt im Bericht von Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening auf der gestrigen Versammlung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Es ging um den Bottroper Zyto-Apotheker, dem vorgeworfen wird, jahrelang Zytostatika gepanscht zu haben. Als zuständige Kammer muss sich die AKWL besonders gut überlegen, wie sie mit dem Fall umgeht.
„Wir wollen so jemanden nicht schützen, aber wir wollen auch klarmachen, dass – sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten – das ein absoluter Einzelfall ist. Daraus lassen sich keine Rückschlüsse auf den ganzen Berufstand ziehen. Den Apothekern darf man weiterhin vertrauen“, so Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe im Rahmen der gestrigen Herbstsitzung der Kammer. Natürlich war der Bottroper Apotheker Peter S., der sich derzeit wegen des Vorwurfs, im großen Stil unterdosierte oder ganz wirkstofffreie Zytostatika hergestellt zu haben, vor Gericht verantworten muss, auch ein Thema.
Man habe sich als Kammer viele Gedanken gemacht, wie man mit dem Thema umgehen soll, erklärte Overwiening weiter. Denn Politik, Gesellschaft, Betroffene und deren Angehörige verlangten nach Lösungen, um das Vertrauen in eine sichere Therapie wiederherzustellen. Die Kammer habe sich daher bereit erklärt, an Lösungen mitzuarbeiten, damit ein solches Verhalten, nicht mehr möglich sein wird.
Arbeitskreise und Austausch
Was hat die Kammer bislang konkret getan und was ist noch geplant?
- Kontaktaufnahme bzw. Austausch mit der Correctiv-Redaktion, die intensiv über den Fall berichtet. Auch mit dem Herstellungsleiter der „Alten Apotheke“ und den Betroffenen hat die Kammer Kontakt aufgenommen. Kammerverterter waren zudem in Bottrop vor Ort.
- Es gab einen runden Tisch mit allen Zyto-Apothekern in Westfale-Lippe.
- Gründung eines Arbeitskreises auf NRW-Ebene unter Federführung der AKWL.
- Enger Austausch und Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft.
- Offene Medienarbeit zum Fall. Auch für die Bundesebene hat die AKWL die Medienarbeit übernommen.
Die Idee, selber investigativ tätig zu werden, habe man intern durchaus diskutiert, so Overwiening. Man sei aber zu dem Schluss gekommen, dass man das als Kammer nicht leisten könne. Das sei Aufgabe der Staatsanwaltschaft. „Es geht uns darum, das Vertrauen wiederherzustellen.“
2 Kommentare
Einspruch
von Dr. Angela Tucek am 22.11.2017 um 10:21 Uhr
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Zytoskandal
von Peter Kaiser am 22.11.2017 um 9:03 Uhr
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