- DAZ.online
- News
- Politik
- 46 Prozent wollen ...
BKK-Gesundheitsreport
46 Prozent wollen digitales Rezept und Versandhandel
Medikamente per digitalem Rezept direkt bei einer Versandapotheke bestellen? Für viele Apotheker ist das keine schöne Vorstellung und in Deutschland auch noch keine gelebte Realität. Einer Umfrage des BKK Dachverbandes zufolge will jedoch knapp die Hälfte der befragten Arbeitnehmer genau das. Für den klassischen Bezugsweg – aus der Apotheke vor Ort – waren in der Umfrage „nur“ 54,2 Prozent.
Der BKK-Dachverband hat am heutigen Dienstag seinen jährlichen Gesundheitsreport vorgestellt. Darin veröffentlicht der Verband einmal pro Jahr Daten und Statistiken zum Gesundheitszustand der BKK-Versicherten, wie etwa Analysen zur Arbeitsunfähigkeit oder zur ambulanten Versorgung. In diesem Jahr hat der Verband zusätzlich einen thematischen Schwerpunkt gelegt: Es geht um die Digitalisierung des Gesundheitswesens, zu der der BKK-Verband eine Umfrage durchgeführt hat. Dafür hat der Kassenverband das Marktforschungsinstitut Statista beauftragt, das wiederum im Juni 2017 insgesamt 3000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zu diesem Thema befragte.
Eine der Digitalisierungs-Fragen beschäftigte sich mit dem Apothekenmarkt. Der BKK-Verband wollte wissen, ob die Befragten ihre Medikamente aus der Apotheke „selbst abholen“ oder „per digitaler Rezeptübermittlung anfordern und geliefert bekommen“ wollen. Das Ergebnis zeigt: Die Meinung der befragten Arbeitnehmer ist offensichtlich gespalten in dieser Frage. Denn insgesamt 45,8 Prozent der Befragten sind für die digitale Versand-Lösung, während 54,2 Prozent die Apotheke bevorzugen. Auch wenn man sich die Altersklassen und Geschlechterunterschiede anschaut, wird klar: Die arbeitende Bevölkerung ist offenbar gespalten. Lediglich in der Gruppe „Männer, 50 Jahre und älter“ überwiegt der Anteil der Apotheken-Kunden etwas mehr (knapp 57 Prozent).
Hausärzte, Fachärzte und Apotheker am vertrauenswürdigsten
Ganz anders sieht es bei den Arztkontakten aus: Hier wollen mehr als 76 Prozent der Befragten, dass der Kontakt weiterhin persönlich stattfindet – und nicht über Telefon, Videosprechstunde oder Chat. Die Übermittlung von Krankenscheinen hingegen wünschen sich zwei Drittel aller Befragten nur noch elektronisch (Mail/App) und nicht per Post.
Die Umfrageteilnehmer wurden außerdem dazu befragt, zu welchen Akteuren im Gesundheitswesen sie das meiste Vertrauen haben. Der BKK-Dachverband schlug dazu neun Personengruppen vor, darunter auch die Apotheker. Nach den Ergebnissen sehen knapp 75 Prozent immer noch die Hausärzte als am meisten vertrauenswürdig an, es folgen die Fachärzte mit knapp 73 Prozent. Und an dritter Stelle folgen dann die Apotheker (54,3 Prozent). Rund 48 Prozent bezeichneten auch die Krankenkassen als vertrauenswürdige Institution.
Interessant ist aber auch, dass viele Arbeitnehmer wohl gleichzeitig eine Vernichtung von Arbeitsplätzen durch die Digitalisierung fürchten. Der Anteil derer, die einen Wegfall von Arbeitsplätzen befürchten, ist mit 38 Prozent mehr als doppelt so hoch wie der der Beschäftigten, die Digitalisierung eher als Jobmotor sehen. Der größte Anteil der Befragten (45 Prozent) geht allerdings davon aus, dass sich der Wegfall und der Zuwachs von Arbeitsplätzen bei der Digitalisierung die Waage halten werden.
4 Kommentare
Digitale Rezepte und Versandhandel
von Dr. Gert Schorn am 29.11.2017 um 11:15 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Cui bono
von Thomas Kerlag am 28.11.2017 um 19:49 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Da wünsche ich den krankenKassen aber sehr viel Spass
von Rita Längert am 28.11.2017 um 19:05 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Und jetzt
von Christiane Patzelt am 28.11.2017 um 13:25 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.