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Parallelen zu einer anderen Erpressung
Betroffen seien bislang vor allem kleine Unternehmen. Auch die Sendung an Privatpersonen sei aber nicht auszuschließen, hieß es. „Wer ein auffälliges Paket zugestellt bekommt, nicht öffnen, denn das könnte die Auslösung bewirken“, warnte Innenminister Schröter. Hinweise seien zum Beispiel unbekannte Absender, Rechtschreibfehler oder auch aus dem Paket ragende Drähte, erklärte die Polizei, die auch eine Telefonhotline schaltete.
Ermittelt werde wegen versuchter Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und versuchter schwerer räuberischer Erpressung, sagte der Leitende Potsdamer Oberstaatsanwalt Heinrich Junker. Anfang November wurde den Ermittlern zufolge bereits ein ähnliches Paket an einen Online-Händler in Frankfurt (Oder) gesendet. Dieses sei beim Öffnen in Brand geraten, sagte Polizeichef Mörke. Dadurch verbrannte das Erpresserschreiben. In der Potsdamer Sendung sei aber auf die erste Tat Bezug genommen worden. Sie war am Donnerstagmorgen an einer Paketstation in der Landeshauptstadt abgegeben worden.
Die Pakete enthielten nach bisherigen Ermittlungen unter anderem Nägel, Schrauben und sogenannte Polenböller. So werden umgangssprachlich Feuerwerkskörper bezeichnet, die wegen Sicherheitsmängeln in Deutschland illegal sind. Die Tat sei besonders verwerflich, meinte Minister Schröter. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit habe die Zustellung der „Briefbombe“ aber nicht dem Weihnachtsmarkt gegolten, sagte er.
Die Erpressung erinnert laut Schröter an den Fall „Dagobert“. Der Kaufhauserpresser hatte vor allem Anfang der 1990er-Jahre ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei betrieben, bevor er gefasst wurde. „Ich hoffe, wir sind schneller erfolgreich“, sagte Schröter. Der Fall „Dagobert“ gilt als einer der aufwendigsten Erpressungsfälle in der deutschen Kriminalgeschichte. Für die Potsdamer Fahndung setzte die Polizei eine Ermittlungsgruppe „Luise“ ein - benannt nach der Apotheke, an die das Paket geschickt worden war. In der Gruppe arbeiten rund 25 Kriminalisten.
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