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Judith Fackler ist PTA in einer Apotheke in Wemding im bayerischen Schwaben. Neben Handverkauf und Rezeptur hat sie in diesem Jahr noch eine ganz besondere Aufgabe: Sie ist Christkind und als himmlische Botin in ihrer Heimatstadt unterwegs. Der Redaktion von PTAheute hat sie erzählt, wie sie zu ihrem außergewöhnlichen „Zweitjob“ kam.
Das Christkind in Wemding
Seit zehn Jahren gibt es im Heimatort von Judith Fackler ein Christkind. Die Aktion, die die Stadt gemeinsam mit dem Gewerbeverband jedes Jahr veranstaltet, ist schon so etwas wie Tradition geworden. Das hohe Ehrenamt erfordert besonders viel Persönlichkeit, Engagement und Geduld. Hat das Christkind doch alle Hände voll zu tun und steht unaufhörlich im Rampenlicht der Wallfahrtsstadt.
Von der PTA zur Himmelsbotin
Aber wie kommt man eigentlich dazu, Christkind zu werden? In den Geschäften Wemdings lagen im November Bewerbungsformulare für das Christkind aus, so auch in der Apotheke, in der Judith Fackler arbeitet. Die fand die Christkind-Aktion in ihrer Heimatstadt immer schon toll und nahm in diesem Jahr allen Mut zusammen und bewarb sich. Nach Abgabe ihrer Unterlagen (Formular und Fotos) wurde sie schon zwei Tage später von der Organisatorin eingeladen, um mit ihr ein kleines Vorstellungsgespräch zu führen. Dort durfte sie ein paar Gedichte vortragen und es wurde getestet, ob sie den Aufgaben als Christkind gewachsen sein würde.
In der folgenden Woche kam dann der von Judith Fackler heiß ersehnte Anruf mit der Zusage. Dann musste es sehr schnell gehen, denn bis zum ersten Auftritt am Freitag vor dem ersten Advent war nicht mehr viel Zeit. Das Kleid musste angepasst werden, es gab ein Fotoshooting, Flyer und Tassen wurden gedruckt und das wichtigste war natürlich die strenge Geheimhaltung bis zum großen Showdown.
Der große Auftritt
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt waren am vergangenen Freitag hunderte neugierige Besucher auf dem nahezu voll besetzten Weihnachtsmarkt in Wemding versammelt. Am historischen Rathaus wurde das große Geheimnis um das diesjährige Wemdinger Christkind schließlich gelüftet: Ein Lichtstrahl erleuchtete ein Fenster im zweiten Stock und von dort winkte Judith Fackler im klassischen weißen Christkind-Outfit herab. Begleitet von den Engeln, machte sie sich auf den Weg zur Bühne, wo sie dann als Himmelsbotin vorgestellt wurde. Die 20-Jährige, die in der Stadt-Apotheke in Wemding als PTA arbeitet, verlas einen adventlichen Prolog und beantwortete erste Kinderfragen. Nach der Vorstellung drehte sie eine erste Runde über den Marktplatz und verteilte kleine Präsente an die Kinder.
PTA und Christkind – lässt sich das vereinbaren?
Als Christkind, so Fackler, hat sie die Aufgabe, die Menschen in ihrem Landkreis auf die schöne Weihnachtszeit vorzubereiten, indem sie mit ihnen singt, Gedichte vorträgt, Kleinigkeiten an die kleinen aber auch großen Kinder verteilt oder sich einfach nur auf ein paar Worte zu den Menschen gesellt. Egal, ob das im Seniorenheim, Kindergarten, Behindertenheim oder auf einem Weihnachtsmarkt ist. Hauptsächlich finden ihre Auftritte in ihrer Freizeit statt. Die wenigen Auftritte, die während ihrer Arbeitszeit sind, kann sie durch die Unterstützung ihres Chefs aber auch meistern, da er selbst großer Unterstützer dieser Arbeit ist und sie dafür freistellt. „Viele Kunden kommen ganz erfreut zu mir in die Apotheke und fragen, wie es mir so ergeht als Christkind und sind sehr interessiert. Auch außerhalb der Arbeit kommen Kunden auf mich zu und gratulieren mir“, erzählt uns die 20-Jährige stolz. Sie hat ihre PTA-Ausbildung an der Berufsfachschule für Pharmazeutisch-technische Assistenten in Augsburg absolviert und ist seit ihrem sechsmonatigen Praktikum in der Stadt-Apotheke in Wemding tätig. Dort findet man das „Christkind“ hauptsächlich im Handverkauf, in der Rezeptur und im Labor.
Traumjob PTA
Neben dem „Job“ als Christkind ist PTA ihr Traumberuf, erzählt uns die junge Kollegin. Schon als Kind sei sie gerne in die Apotheke gegangen – und das nicht nur, um einen Traubenzucker zu bekommen. PTA zu sein sei ein sehr verantwortungsvoller Beruf, in dem man sehr viel Wissen benötigt. Das hat sie sehr gereizt und nach Schnupperpraktika und Ferienarbeiten in der Apotheke war ihr klar, dass sie die Ausbildung zur PTA machen und mit Menschen arbeiten möchte. Der Umgang mit Menschen kommt ihr natürlich auch als Christkind zugute.
Das Interview hat die PTA den Kollegen von PTAheute.de gegeben. Auch wir wünschen Judith Fackler eine tolle restliche Vorweihnachtszeit und weiterhin viel Freude – mit beiden Jobs!
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