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Online-Handel
Studie: Amazon könnte Apothekenmarkt nicht umkrempeln
Wenngleich sich der Internetriese Amazon mit Äußerungen zu einem möglichen Eintritt in das Apotheken- und Pharmahandelsgeschäft zurückhält, stellt die Fachwelt seit Monaten immer wieder Vermutungen darüber an. Eine aktuelle Analyse des Research-Hauses Cowen kommt nun entgegen bisheriger Annahmen zu dem Ergebnis, dass ein Markteintritt Amazons den US-Markt nicht zwangsläufig auf den Kopf stellen würde.
Bislang ist – fast – nichts geschehen. Und doch beschäftigen sich Fachleute aus der Pharma-, Apotheken-, und Arzneimittel-Versandhandelsbranche seit Monaten intensiv mit der Frage, welchen Einfluss ein möglicher Markteintritt des Logistik- und Internetgiganten Amazon auf die Industrie hätte. Nachdem sich die US-Bank Goldman Sachs bereits vor einigen Wochen in verschiedenen Szenarien diesem Thema genähert hatte und Amazons Erwerb von Großhandelslizenzen in zwölf US-Bundesstaaten sowie die Einstellung von Pharma-Fachleuten entsprechende Spekulationen angeheizt hatte, haben nun auch Analysten des New Yorker Finanz-Dienstleisters Cowen Überlegungen angestellt, wie sich Amazon in dem Metier breit machen könnte.
In ihrer Studie, die DAZ online vorliegt, kommen die Spezialisten für Branchen- und Unternehmensanalysen zu dem Ergebnis, dass ein Markteintritt des Konzerns zwar möglich sei, dieser aber nicht – wie von anderen Experten vermutet – die Spielregeln zwangsläufig komplett neu definieren würde. „Amazons Möglichkeiten im Apothekengeschäft sind nicht so groß, wie wir erwartet haben, und sie sind um ein Vielfaches kleiner als in den Bereichen Kleidung, Haushalts- und Gebrauchswaren sowie Lebensmittel“, schreiben die Autoren John Blackledge und Charles Rhyee.
Einstieg in Spezialarzneien unwahrscheinlich
Zudem gäbe es mehrere Reibungspunkte. So sei es beispielsweise unwahrscheinlich, dass Amazon im Geschäft mit Spezialarzneimitteln tätig werde, da damit üblicherweise auch spezielle zusätzliche Services und Erstattungsfragen verbunden seien, in denen Amazon keine Kompetenz habe. Außerdem sei die Zahl der Patienten in diesem Segment vergleichsweise gering. Auch ein Eindringen von Amazon in das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln für Kliniken halten die Cowen-Analysten für unwahrscheinlich.
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