- DAZ.online
- News
- Wirtschaft
- Ratiopharm-Mutter Teva ...
Pharmakonzerne
Ratiopharm-Mutter Teva streicht weltweit 14.000 Stellen
Das Unternehmen Teva war bisher Israels ganzer Stolz: Symbol für israelischen Erfinder- und Unternehmergeist. Doch jetzt kündigt die Ratiopharm-Mutter weltweite Massenentlassungen an. Die Gewerkschaft wappnet sich für den härtesten Kampf seit rund 30 Jahren.
Der kriselnde Pharmakonzern Teva will binnen zwei Jahren weltweit 14.000 Stellen streichen. Dies teilte das Unternehmen am heutigen Donnerstag mit. Teva (hebräisch für: Natur) ist Weltmarktführer unter den Generika-Herstellern und Israels größtes Unternehmen. Weltweit hat die Ratiopharm-Mutter nach eigenen Angaben rund 53.000 Mitarbeiter, damit ist jede vierte Stelle von den Kürzungen betroffen.
Teva ist in Deutschland mit seiner Marke Ratiopharm bekannt. Die schwäbische Firma aus Ulm gehörte einst dem Großindustriellen Adolf Merckle, 2010 wurde sie an Teva verkauft. Teva Deutschland hat in Deutschland rund 2900 Mitarbeiter, von denen die meisten am Standort Ulm für die Marke Ratiopharm tätig sind. Wie viele dieser Stellen vom Sparkurs des Konzerns betroffen sind, ist noch unklar – aus Israel wurde bislang keine Vorgabe für Teva Deutschland gemacht.
Tevas neuer dänischer Chef Kåre Schultz teilte mit, man wolle mit einem Umstrukturierungsplan bis Ende 2018 drei Milliarden US-Dollar einsparen. Die meisten Entlassungen seien im kommenden Jahr geplant. Es gab jedoch keine konkreten Angaben, wo die Stellen gestrichen werden sollen. Man plane die Schließung einer ganzen Reihe von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, Hauptquartiere und Bürogebäuden auf der ganzen Welt, teilte Teva mit. Israelische Medien berichten unter Berufung auf die Gewerkschaft, in Israel sollten 1750 Stellen gestrichen werden.
Teva steht schon länger wegen des zunehmenden Preisverfalls und anhaltender Absatzeinbußen in den USA unter Druck. „Die Umstrukturierung ist notwendig, um die Organisation zu vereinheitlichen und zu vereinfachen und die Unternehmensleistung zu verbessern“, sagte Schultz. „Wir dürfen keine Zeit verschwenden.“ Teva steht schon länger wegen des zunehmenden Preisverfalls und anhaltender Absatzeinbußen in den USA unter Druck. Der israelische Konzern hatte Anfang November wegen des Preiskampfes in den USA zum dritten Mal in diesem Jahr seine Prognose gesenkt.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.