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Durch höhere Standards
Wie viele Krankenhäuser müssen schließen?
GKV: „Macht der Länder steht Reformen im Wege“
Bei den Kassen hält sich der Optimismus in Grenzen. Ihre Ausgaben für Krankenhausbehandlungen sind allein im vergangenen Jahr um 2,6 auf 73,7 Milliarden Euro gestiegen. „Mindestmengen sind ein guter Ansatz, aber nein, er reicht nicht“, sagt der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas. „Wir werden Geduld brauchen, denn es wird sicherlich Jahre dauern, bis wir wissen, ob wirklich Einrichtungen mit schlechter Qualität aus dem Krankenhausplan genommen werden“, meint die Vorsitzende des Kassen-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer.
Haupthemmnis aus Sicht der Kassen: die Macht der Länder. „Es ist problematisch, dass die einzelnen Bundesländer von den auf Bundesebene festgelegten Qualitätsindikatoren abweichen können“, kritisiert Pfeiffer. Baas mahnt: „Wenn weder die Länder noch die Krankenhäuser ein Interesse daran haben, Kapazitäten abzubauen, sind wir vom Idealzustand noch weit entfernt.“ Die Kassen sollten an der Klinikplanung beteiligt werden. Hecken sieht die Sache nicht so kritisch: Zwar könnten die Länder neue strenge Vorgaben für Kliniken per Gesetz außer Kraft setzen. „Aber sie übernehmen damit ein hohes politisches Haftungsrisiko, denke man an mögliche Todesfälle oder Schädigungen von Patienten.“
Wie sollen kleiner Häuser überleben?
Doch wie sollen kleinere Krankenhäuser auf dem Land überleben, die dort für eine oft immer älter werdende Bevölkerung dringend gebraucht werden? Sie sollen mehr Geld bekommen - für Allgemein-Internistik, -chirurgie und Geburtshilfe, falls vorhanden. Hecken kündigt an: „Wir gehen davon aus, dass knapp 110 Krankenhäuser in entlegenen Gebieten Anspruch auf Sicherstellungszuschläge haben werden.“ Maximal 30 Minuten Fahrtzeit zu bis zu einer solchen Klinik solle zumutbar sein.
Wie viele der knapp 2000 Krankenhäuser könnten am Ende dicht machen? „Wenn wir ein Viertel zumachen würden, würde sich die Qualität nicht verschlechtern“, sagte neulich der Vorsitzende des Sachverständigenrats fürs Gesundheitswesen, Ferdinand Gerlach, in einem Interview. Der Hauptgeschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, reagierte prompt: Dann „entstünde ein Behandlungsnotstand allererster Ordnung in Deutschland“.
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