Rekordhoch von 72,7 Millionen

So viele wie nie sind gesetzlich versichert

Berlin - 29.12.2017, 11:30 Uhr

In Deutschland sind so viele Menschen wie nie bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

In Deutschland sind so viele Menschen wie nie bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. (Foto: Michael Kappeler/dpa)


Kritik am Nebeneinander von niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern

Als Beispiel nannte die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes das Nebeneinander von niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern. Sie sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Es ist die Aufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass Kliniken und niedergelassene Ärzte endlich Hand in Hand für die Versorgung der Patienten arbeiten, statt sich darum zu streiten, wer am meisten aus den Portemonnaies der Beitragszahler bekommt. Die Strukturen müssten sich nach den Patienten richten und nicht umgekehrt. „Strukturveränderungen sind anstrengend, aber notwendig. Ich finde, dies sind wir alle gemeinsam - Politik, Ärzte, Kliniken, Apotheken und Krankenkassen - den 72 Millionen gesetzlich versicherten Menschen schuldig“, unterstrich Pfeiffer. Das Geldpolster der gesetzlichen Krankenversicherung ist in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres auf 24 Milliarden Euro gestiegen. 

PKV erhält für ALG-II-Empfänger mehr als die GKV

Zugleich bekräftigte Pfeiffer ihre Kritik daran, dass die gesetzlichen Krankenkassen viel zu wenig Geld vom Staat bekämen, um Hartz-IV-Empfänger medizinisch zu versorgen. „Arbeitslosengeld II ist eine staatliche Sozialleistung.“ Deshalb müsse der Staat ausreichend Geld dafür zur Verfügung stellen. Die Monatspauschale belaufe sich aber nur auf 97 Euro pro Person, während die Versorgungskosten deutlich höher lägen. Für ALG-II-Empfänger, die privat versichert sind, erhalten deren Versicherungsunternehmen bis zu 341 Euro pro Person. „Es kann doch nicht sein, dass die solidarische gesetzliche Krankenversicherung, die über 90 Prozent der Bevölkerung versorgt, vom Staat schlechter behandelt wird als private Versicherungen“, sagte Pfeiffer.



dpa-afx / jb
redaktion@daz.online


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