Facharzttermine

Staatssekretärin tätigt Testanrufe bei Terminservicestellen

Berlin - 03.01.2018, 16:40 Uhr

Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung und Staatssekretärin im BMG, Ingrid Fischbach, hat die Terminservicestellen der KVen getestet. (Foto: dpa)

Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung und Staatssekretärin im BMG, Ingrid Fischbach, hat die Terminservicestellen der KVen getestet. (Foto: dpa)


Fischbach: KVen müssen sofort reagieren

Die Ergebnisse fasst das BMG in seiner Mitteilung mit dem Kommentar „Licht und Schatten“ zusammen. Denn: „Sieben Terminservicestellen waren bei zwei von drei der Testanrufe während der Öffnungszeiten nicht erreichbar. Es kam entweder sofort eine Bandansage, dass alle Leitungen besetzt seien (KV Westfalen-Lippe) oder die Verbindung wurde sogar in der Warteschleife beendet, bevor ein Kontakt entstand (KV Berlin, KV Sachsen-Anhalt, KV Thüringen, KV Nordrhein, KV Hessen, KV Bremen).“ Alle anderen Servicestellen seien gut erreichbar gewesen.

Fischbach hat die KVen nach eigener Aussage jetzt zum Nachbessern aufgefordert: „Das Ergebnis zeigt große Unterschiede bei der Erreichbarkeit der Terminservicestellen, auch wenn die Stichprobe natürlich nicht repräsentativ ist. Bei einigen Terminservicestellen war das Angebot hilfreich, bei zu vielen kann jedoch nicht von einem Service in der Terminvermittlung gesprochen werden. Hier habe ich die jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigungen aufgefordert, ihr Konzept sofort zu überarbeiten, so dass die Patienten tatsächlich einen Nutzen davon haben. Der Wille des Gesetzgebers auf eine zeitnahe Psychotherapeuten- oder Facharzttermin-Vermittlung muss umgehend überall umgesetzt werden.“

Die KBV kommt mit Blick auf die Nutzungszahlen zu einem anderen Ergebnis. Auf der Internetseite der Standesvertretung teilt KBV-Chef Andreas Gassen mit: „Insgesamt bleibt festzustellen: Die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen funktionieren gut.“ Nach wie vor bezweifelt die KBV offenbar auch die Notwendigkeit der Termin-Hotlines. Vor dem Hintergrund einer Patientenbefragung, die die KBV bezüglich der Hotlines durchgeführt hatte, erklärt Gassen: „Von den rund 6.000 befragten Bundesbürgern sahen es die allermeisten nicht als Problem an, einen Behandlungstermin zu bekommen. Mittlerweile scheinen die Versicherten besser darüber informiert zu sein, welche Arten von Terminen insbesondere in der Psychotherapie durch die Servicestellen vermittelt werden und welche eben nicht.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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