Westfalen-Lippe

83 Prozent der Apotheker bestehen die Fachsprachenprüfung

Münster - 17.01.2018, 16:25 Uhr

Schon im Jahr 2015 bildete die Apothekerkammer
Westfalen-Lippe unter der Regie von Abteilungsleiterin Dr. Sylvia Prinz (r.)
eigens Prüfer für die Fachsprachenprüfungen aus. (Foto: AKWL/Sokolowski)

Schon im Jahr 2015 bildete die Apothekerkammer Westfalen-Lippe unter der Regie von Abteilungsleiterin Dr. Sylvia Prinz (r.) eigens Prüfer für die Fachsprachenprüfungen aus. (Foto: AKWL/Sokolowski)


Ein bis drei Prüfungstage pro Monat

Die AKWL bietet seit August 2016 je nach Bedarf ein bis drei Prüfungstage pro Monat an. Dafür hat sich der „Prüfungsausschuss Fachsprachenprüfung“ konstituiert, der aus neun Apothekerinnen und Apothekern besteht. Diese wurden in zwei Schulungen für die Abnahme der Prüfungen qualifiziert. Jeweils drei der Mitglieder bilden an den Prüfungstagen dann die Prüfungskommission.

Die erfolgreiche Prüfung durch die AKWL ist wiederum Voraussetzung für die Erteilung der Approbation, wenn ausländische Apotheker/-innen aus EU-und Nicht-EU-Ländern in Deutschland in ihrem Beruf tätig werden wollen. Die zuständigen Approbationsbehörden für das Kammergebiet Westfalen-Lippe sind die drei Bezirksregierungen in Arnsberg, Detmold und Münster. Inzwischen sind viele Apothekerinnen und Apotheker auch diesen Schritt erfolgreich gegangen und sind in den westfälisch-lippischen Apotheken tätig. „Gerade angesichts des enormen Apothekermangels ist das eine sehr erfreuliche Entwicklung“, betont Dr. Andreas Walter.

Unterschiede bei der Fachsprachenprüfung

Fachsprachenprüfungen, die für die deutsche Berufsannerkennung notwendig sind, werden bundesweit angeboten. Nach Recherchen von DAZ.online gibt es aber erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Diese betreffen die Zuständigkeiten, die Kosten als auch die Häufigkeit, in der die Prüfungen angeboten werden. Inhaltlich sollten sie jedoch ähnlich ablaufen, die Bundesapothekerkammer hat hierzu einen Leitfaden erarbeitet. Nachdem der Prüfling über den Ablauf der dreiteiligen Prüfung aufgeklärt wurde, erhält er eine Fachinformation samt Originalverpackung – und soll sich anschließend sowohl mit einem simulierten Patienten über das Arzneimittel unterhalten. Auch Gespräche mit Ärzten oder Kollegen sind Teil der einstündigen Prüfung. Dabei geht es rein um die sprachlichen Fähigkeiten und die Fragen, ob der Prüfling Begriffe wie Hypothyreose oder Suppositorien kennt und beispielsweise die Abkürzungen für Milliliter und Messlöffel eindeutig auseinanderhält. Unerheblich ist, inwiefern die Beratung pharmazeutisch korrekt ist – hierzu gibt es die Kenntnisprüfung.

Auch bei der Bestehensquote gibt es Unterschiede zwischen den Bundesländern. Während nach DAZ.online-Berechnungen im Kammerbezirk Nordrhein 90 Prozent der Prüfungen für die Prüflinge glücklich enden, hat im Saarland sogar nur einer der 33 bis Mai 2017 geprüften ausländischen Pharmazeuten nicht bestanden. Ebenso ist das Angebot an vorbereitenden Kursen nicht überall gleich.



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