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Forscher klonen erstmals Affen mit „Dolly“-Methode

Shanghai - 24.01.2018, 17:55 Uhr

Die Namen der beiden geklonten Äffchen – Zhong Zhong und Hua Hua – spielen auf den chinesischen Nationalstolz an. (Foto: dpa)

Die Namen der beiden geklonten Äffchen – Zhong Zhong und Hua Hua – spielen auf den chinesischen Nationalstolz an. (Foto: dpa)


„Umfängliche Strategie, die genetischen Grundlagen menschlichen Lebens zu bearbeiten“

Für den Theologen Peter Dabrock von der Uni Erlangen, der auch Vorsitzender des Deutschen Ethikrats ist, stellen sich durch die neuen Klon-Erfolge „massive“ ethische Fragen. Es sei zum Beispiel offen, wie gesund die beiden überlebenden Affenjungen tatsächlich sind – geklonte Tiere leiden in der ersten Generation oftmals an Erkrankungen.

Die Namen der Affen Zhong Zhong und Hua Hua haben eine ganz besondere Bedeutung, wie das Journal „Cell“ in einer Mitteilung berichtete. Zhonghua heiße so viel wie „chinesische Nation“. Dieses Spiel mit dem Nationalstolz deute an, dass es bei den Versuchen nicht nur um Forschungsfortschritt ging, sondern „vor allem um Prestige und andere nicht-hochrangige Ziele“, kritisiert Dabrock. „So etwas sollte nicht auf Kosten solch sensibler Wesen gehen und ist ethisch problematisch.“

Er befürchtet, dass die Klonversuche zu erheblichen Protesten von Tierschützern führen könnten. Dabei seien Tierversuche manchmal „schmerzlicherweise unumgänglich“. Er habe den Eindruck, dass in China „eine umfängliche Strategie gefahren wird, die genetischen Grundlagen menschlichen Lebens zu bearbeiten“, erklärt der Ethiker. „Wie damit umzugehen ist, ist aber nicht nur eine Aufgabe für chinesische Regulationen, sondern eine Menschheitsfrage.“



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