Pharmakonzerne

AbbVie erfolgreich dank Humira

Stuttgart - 29.01.2018, 11:30 Uhr

Mit neuen Arzneimitteln will Abbvie ein „signifikantes Wachstum“ erreichen. (Foto: AbbVie)

Mit neuen Arzneimitteln will Abbvie ein „signifikantes Wachstum“ erreichen. (Foto: AbbVie)


Der US-Pharmakonzern AbbVie blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurück und will daher seine Prognosen für das laufende Jahr nach oben korriegieren. An der Umsatzsteigerung des letzten Jahres war vor allem das Antikörper-Präparat Humira® beteiligt, dessen Patentschutz aber 2018 ausläuft. Die ersten Biosimilars besitzen bereits die europäische  Zulassung.

Abbvie zählt sich im laufenden Jahr zu den Profiteuren der US-Steuerreform. Das Unternehmen erhöhte dank einer voraussichtlich niedrigeren effektiven Steuerrate am Freitag auch die Ergebnisprognose für 2018. Den überwiegenden Teil des angepeilten Gewinnsprungs will Abbvie aber aus eigener Kraft erzielen. Eine Reihe neuer Arzneimittel soll dabei helfen. Konzernchef Richard Gonzalez versprach dank der Mittel „signifikantes Wachstum in den kommenden Jahren“.

Vor allem der Blockbuster Adalimumab (Humira®) lief 2017 besser als erwartet: Trotz zunehmender Konkurrenz erhöhte AbbVie seinen Umsatz mit dem Antikörper-Präparat um fast 15 Prozent. Das Unternehmen erwirtschaftet mehr als die Hälfte seiner Erlöse mit Humira®. Konzernweit stieg der Umsatz um mehr als 10 Prozent auf 28,2 Milliarden Dollar. Im laufenden Jahr will AbbVie sein um Sonderfaktoren bereinigtes Ergebnis je Aktie auf 7,33 bis 7,43 Dollar steigern. Die alte Prognose hatte noch einen Zielkorridor von 6,37 bis 6,57 Dollar umfasst. 2017 hatte Abbvie 5,60 Dollar Gewinn je Aktie erwirtschaftet - ein Plus von mehr als 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unter dem Strich ging der Überschuss aber von knapp 6 Milliarden auf 5,3 Milliarden Dollar (aktuell 4,33 Mrd Euro) zurück - vorrangig weil im vierten Quartal wegen der Steuerreform von US-Präsident Donald Trump zunächst höhere Belastungen anfielen.

Biosimilars in den Startlöchern

Im Herbst 2018 verliert Adalimumab seinen Patentschutz. Die Konkurrenz ist vorbereitet: Im vergangenen Jahr erteilte die Europäischen Arzneimittelagentur EMA den Unternehmen Amgen, Samsung (Imraldi®) und Boehringer (Cytelzo®) Zulassungen für ihre Biosimilars. Dabei bekam Amgen sogar grünes Licht für zwei Produkte (Solymbic®) und (Amgevita®), die sich in ihren Anwendungsgebieten unterscheiden. Zudem liegen derzeit fünf Zulassungsanträge für Adalimumab-Biosimilars zum Review vor, darunter von Sandoz und Fresenius. AbbVie hat sich schon auf die drohende Konkurrenz eingestellt. Bereits in den letzten Jahren hat der Hersteller mehrere Rabattverträge mit den Krankenkassen abgeschlossen, um sich so vor Wettbewerb zu schützen.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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