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Pharmakonzerne
Stada-Eigner nehmen letzte Hürde für Übernahme
Die Finanzinvestoren Bain und Cinven haben die letzte Hürde für die Übernahme des Pharmakonzerns Stada genommen. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am vergangenen Freitag in Frankfurt segneten die Aktionäre einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag zwischen den Eignern und dem Grippostad-Hersteller ab.
Nun können Bain und Cinven auf die Stada-Kasse zugreifen, um den 5,3 Milliarden Euro teuren Deal zu finanzieren. Kritik kam indes von Aktionären an den häufigen Chefwechseln und den Querelen bei dem MDax-Konzern. Die Stada-Eigner nahmen die für den Gewinnabführungsvertrag nötige Hürde von 75 Prozent der Stimmrechte. Bain und Cinven hatten zwar vor der Hauptversammlung nur 65 Prozent der Aktien gehalten, doch für den Vertrag ist das anwesende Kapital, vertreten durch die Anteilseigner, entscheidend. Da einige Aktionäre fernblieben, übertrafen Bain und Cinven am Abend mit 99 Prozent Zustimmung die Schwelle. Die Eigner hatten den Aktionären 74,40 Euro für jedes angediente Papier geboten.
Zudem wurde gebilligt, dass Aktionäre, die das Angebot nicht annehmen, eine jährliche Ausgleichszahlung von 3,82 Euro je Anteil erhalten. Stada-Papiere notierten jüngst bei 87 Euro. Einige Aktionäre befanden das Angebot von 74,40 Euro daher als zu niedrig. Bain und Cinven jedoch sahen Stada damit bereits großzügig bewertet.
An der Börse war spekuliert worden, der US-Investor Paul Singer mit seinem Fonds Elliott könnte für seine Zustimmung zu einem Gewinnabführungsvertrag Nachforderungen stellen. Er hielt zuletzt rund 15 Prozent der Stada-Anteile und hatte Bain und Cinven schon eine Mindestabfindung abgerungen. Nun stellte er sich bei der Abstimmung offenbar nicht quer.
Kritik am häufigen Chefwechsel
Für Kritik sorgten auch die häufigen Wechsel an der Stada-Spitze. Der amtierende Chef Claudio Albrecht sei mit seiner Erfahrung in der Pharmabranche ein guter Mann für die dauerhafte Unternehmensführung, sagte Dieter Tassler vom Anlegerschutzverein SdK. Doch nun werde Albrecht schon im September seinen Posten räumen. „Wohin schippert unsere Gesellschaft mit dem neuen Kapitän?“, fragte er.
Erst am Donnerstag hatte Stada verkündet, dass Peter Goldschmidt vom Konkurrenten Sandoz im Herbst den Konzern übernimmt. Der Deutsche wird dann schon der fünfte Vorstandschef in etwas mehr als zwei Jahren sein. Albrecht, der von vornerein als Übergangschef angetreten war, soll nach der Übergabe an Goldschmidt im Stada-Konzern bleiben, als wahrscheinlich gilt ein Posten im Aufsichtsrat.
Wolfgang Schärfe vom Anlegerschutzverein DSW kritisierte die „Unsummen“, die die Chefwechsel und Querelen während des Übernahmeringens im Sommer 2017 verursacht hätten. Laut Angaben von Stada hat alleine Ex-Übergangschef Engelbert Willink für letztlich knapp drei Monate im Amt zwei Millionen Euro erhalten.
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