Rückschlag für US-Konzern

MSD bricht Studie mit Alzheimer-Mittel ab

KENILWORTH - 14.02.2018, 12:45 Uhr

Alzheimer – noch immer hat die Forschung keinen Weg gefunden, die Erkrankung zu stoppen oder jedenfalls zu verlangsamen. (Foto:  Atthapon / stock.adobe.com)

Alzheimer – noch immer hat die Forschung keinen Weg gefunden, die Erkrankung zu stoppen oder jedenfalls zu verlangsamen. (Foto:  Atthapon / stock.adobe.com)


Die Alzheimer-Forschung erlebt einen weiteren Flop: Der US-Konzern Merck & Co (MSD) bricht eine weit fortgeschrittene Studie an seinem Alzheimer-Arzneimittel Verubecestat mangels Erfolgsaussichten ab. Ein Expertengremium habe dies empfohlen, teilte der Konzern am heutigen Mittwoch mit.

Nach wie vor suchen Forscher dringend nach einem Mittel gegen Alzheimer. Doch der Durchbruch scheint noch fern. Bis heute sind die Prozesse, die hinter der Zerstörung der Nervenzellen im Gehirn stecken, nicht hinlänglich geklärt. Zwar sind einige Wirkstoff-Kandidaten in der Pipeline der Pharmaunternehmen. Doch immer wieder vermelden die Konzerne Rückschläge. Erst kürzlich erklärte Pfizer seinen Rückzug aus der Alzheimer-Forschung.

Nun hat der US-Konzern MSD (in den USA Merck & Co.) bekannt gegeben, eine weit fortgeschrittene Studie an seinem Kandidaten Verubecestat mangels Erfolgsaussichten abzubrechen. Ein Expertengremium habe dies empfohlen, teilte der Konzern am heutigen Mittwoch an seinem Firmensitz in Kenilworth im US-Bundesstaat New Jersey mit. „Wir sind von diesem Ergebnis enttäuscht, vor allem wegen des Mangels an Behandlungsalternativen", sagte Roger Perlmutter, Chef der MSD-Konzernforschung. 

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Weltweit sind derzeit schätzungsweise rund 50 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, ein Großteil hiervon an Alzheimer. Die neuere Forschung konzentriert sich auf den Beginn der Krankheit, um den Verfallsprozess verlangsamen zu können.

In der nun abgebrochenen Studie hatte das US-Unternehmen sein Mittel deshalb an Patienten getestet, die nur erste Ansätze der Alzheimer-Symptome erkennen ließen. Eine andere Studie mit Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Nervenkrankheit war bereits im vergangenen Februar eingestellt worden. Ob die Forschung an dem Mittel nun komplett beendet werden soll, ist noch offen. MSD habe über seine nächsten Schritte noch nicht entschieden, sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur Bloomberg. Sie verwies darauf, dass der Konzern zahlreiche weitere Alzheimer-Medikamentenkandidaten derzeit teste. Diese Forschung befindet sich aber noch in einem frühen Stadium.


dpa-AFX / DAZ.online
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