Bundesgesundheitsministerium

Medien: Spahn wird Gesundheitsminister

Berlin - 25.02.2018, 00:20 Uhr

Medienberichten zufolge will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihren Parteiekollegen Jens Spahn als Gesundheitsminister vorschlagen. (Foto: Imago)

Medienberichten zufolge will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihren Parteiekollegen Jens Spahn als Gesundheitsminister vorschlagen. (Foto: Imago)


CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel will ihren Parteikollegen Jens Spahn nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zum Gesundheitsminister machen. Falls die SPD-Mitglieder grünes Licht für eine neue große Koalition geben, würde sie damit einen ihrer profiliertesten konservativen Kritiker ins Kabinett holen. Für die Apotheker ist Jens Spahn ein alter Bekannter.

Zunächst hatte die „Bild am Sonntag“ über Merkels Entscheidung berichtet. Offiziell will die Kanzlerin den Führungsgremien ihrer Partei ihre Liste für die Ministerposten der CDU an diesem Sonntag vorlegen. Am kommenden Montag findet der CDU-Parteitag statt, bei dem die Christdemokraten wichtige Personalentscheidungen treffen wollen.

Zuletzt war in den Medien immer wieder Annette Widmann-Mauz, derzeit Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, als Nachfolgerin von Hermann Gröhe (CDU) gehandelt worden. Doch nun scheint alles anders zu kommen: Nach Informationen der „Bild am Sonntag“ soll Widmann-Mauz Staatsministerin für Integration im Kanzleramt werden. Widmann-Mauz ist Chefin der Frauen-Union und gilt als Merkel-Anhängerin. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen soll im Amt bleiben.

Wo ist Gröhes Zukunft?

Für Gröhe könnte die Regierungsbildung in diesem Jahr zur herben Niederlage werden: Denn nach dem Bericht der „Bild am Sonntag“ könnte der bisherige Gesundheitsminister leer ausgehen. Er solle kein Ministeramt bekommen. Über die politische Zukunft Gröhes gibt es allerdings auch anders lautende Medienberichte. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird es in der CDU für möglich gehalten, dass Merkel Gröhe als Nachfolger von Altmaier zum Kanzleramtschef macht. Der bisherige Staatsminister im Kanzleramt, Helge Braun, könnte demnach neuer Minister für Bildung und Forschung werden. Altmaier gilt seit längerem als gesetzt für das Amt des Wirtschaftsministers.

In der CDU wurde nach dpa-Informationen zudem davon ausgegangen, dass Merkel die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner zur Chefin des Agrarressorts macht. Dort kennt sich die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende aus: Von 2009 bis 2011 war sie Parlamentarische Staatssekretärin in dem Bundesministerium, das damals auch den Verbraucherschutz umfasste. Die Personalentscheidung für Spahn gilt als Zeichen dafür, dass Merkel vor dem CDU-Parteitag an diesem Montag ihren Widersachern entgegenkommen will. Die 1001 CDU-Delegierten sollen dem Koalitionsvertrag mit der SPD zustimmen und Saar-Ministerpräsidentin Anne Kramp-Karrenbauer als Nachfolgerin von Peter Tauber zur Generalsekretärin wählen.

Spahn und die Apotheker

Mit Jens Spahn würde ein CDU-Politiker mit viel gesundheitspolitischer Expertise das Ministerium übernehmen. Der 37-jährige Nordrhein-Westfale war zwischen 2009 und 2015 gesundheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion im Bundestag. 2015 wurde er jedoch Staatssekretär im Finanzministerium und widmete sich vornehmlich anderen Themen. Im vergangenen Jahr veröffentlichte Spahn mit anderen Autoren jedoch ein Buch, in dem es um die Digitalisierung im Gesundheitswesen geht.

Auch mit den Apothekern hatte Spahn in seinen gesundheitspolitisch geprägten Jahren viel zu tun. 2006 soll er gemeinsam mit dem heutigen DocMorris-Vorstandsmitglied Max Müller die Beratungsagentur Politas gegründet haben. Für eine Deregulierung des Apothekenmarktes setzte er sich als Sprecher jedoch nie ein. Auch zum Versandhandels-Konflikt äußerte sich Spahn auch auf Nachfrage von DAZ.online nie offiziell. Es bleibt daher abzuwarten, ob er als Gesundheitsminister den apothekenpolitischen Kurs seines Vorgängers Hermann Gröhe übernimmt.



bro / dpa
brohrer@daz.online


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3 Kommentare

Gesundheitspolitik

von Achim gehrmann am 25.02.2018 um 18:06 Uhr

Es gibt ja einen Koalitionsvertrag. Welchen handlungsspielraum der cdu-MINISTER hat bleibt abzuwarten. Vielleicht soll er ka nur verheizt werden.

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Ausgesorgt

von Frank ebert am 25.02.2018 um 5:04 Uhr

Jens Spahn ,ein Kumpel von Max Müller, wird Gesundheitsminister. Bei Doc Morris werden die Champagnerkorken nur so knallen, und Jens Spahn finanziell ausgesorgt haben. Dabei wird ihm seine Lehre als Bankkaufmann eine Hilfe sein. Das Schleppnetz Teil 2 kann beginnen !!! Danke Merkel

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Ja...

von Christiane Patzelt am 25.02.2018 um 1:40 Uhr

Läuft doch für den großen Versender jenseits der Grenze wie geschmiert...habe ich jetzt geschmiert gesagt? Wir Weibsvolk können uns dann mal mit dem Gedanken an Minijobs gewöhnen, mit dem Gesundheitsminister wird der vorletzte Nagel in unseren Sarg getrieben! Tut mir leid für jede Oma und jeden Opa, die müssen sich jetzt stundenlang durch hotlines quälen und von unqualifiziertes Hilfskräften aus Holland Hilfe holen...steigen die Aktien von DocMo schon?

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