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Nahrungsergänzung
Stiftung Warentest entzaubert Vitamin-D-Hype
Das Sonnenvitamin wird in Medienberichten und Büchern als Allzweck-Waffe gegen Depressionen, Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beschrieben. Stiftung Warentest rät davon ab, einfach auf Verdacht Vitamin D-Präparate einzunehmen. Denn die unkritische Einnahme könne aus ihrer Sicht zu Überdosierungen führen. Außerdem seien die meisten Heilversprechen zu Vitamin D ohnehin nicht haltbar.
Vitamin D-Supplemente finden sich in bunter Vielfalt nicht nur in der Apotheke, sondern auch in Supermarkt- und Drogerieregalen. Der Internethandel mit dem Sonnenvitamin floriert. Seit einigen Jahren wird Vitamin D in den Medien, Büchern und teilweise auch von Experten „gehyped“: Das Sonnenvitamin soll Krebs, Diabetes, Depressionen und Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen. Zudem hat, der Werbung der Hersteller von Vitamin D-Supplementen zufolge, angeblich fast jeder Bundesbürger einen Vitamin D-Mangel.
Vitamin D ist kein Wundermittel
Die Arzneimittel-Experten von Stiftung Warentest haben die Datenlage zu Vitamin D bei verschiedenen Krankheitsbildern beziehungsweise zu deren Vorbeugung angeschaut. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Vitamin D weder Krebs, Diabetes, Depressionen noch Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen könne. Gesunde, aktive Erwachsene würden laut Warentest nicht von einer Supplementierung profitieren.
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Auch sei ein Vitamin D-Mangel längst nicht so weit verbreitet, wie es von manchen Seiten suggeriert wird. Stiftung Warentest hat hierzu einen Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) ausgewertet. Der RKI-Statistik zufolge haben nur zwei Prozent der Erwachsenen und vier Prozent der Kinder und Jugendlichen einen behandlungsbedürftigen Vitamin D-Mangel (Spiegel unter 12,5 Nanogramm/Milliliter). Denn der Körper ist in der Lage, Vitamin D zu speichern und im Winter von den im Sommer angelegten Vorräten zu zehren.
Wann Vitamin D-Supplementierung sinnvoll ist
Ohne Zweifel ist Vitamin D für den Körper ein wichtiger Nährstoff. Das fettlösliche Vitamin D wirkt im Körper wie ein Hormon und reguliert im Zusammenspiel mit Parathormon und Calcitonin den Calcium- und Phosphathaushalt. Die aktive Form von Vitamin D, Calcitriol, fördert die Calcium- und Phosphataufnahme aus dem Dünndarm und trägt so zur Festigung von Zähnen und Knochen bei. Ein schwerer Mangel kann daher zu schmerzhafter Knochenerweichung führen, die beim Erwachsenen als Osteomalazie und bei Kindern als Rachitis bezeichnet wird. Auch das Osteoporose-Risiko steigt bei einem schweren Mangel.
Der tägliche Vitamin D-Bedarf kann nur zu 10 bis 20 Prozent über die Ernährung gedeckt werden. Der größte Anteil wird in der Haut aus einer Vorstufe durch die Einwirkung von UVB-Strahlung gebildet. Ab einem Lebensalter von 65 Jahren lässt die Fähigkeit, in der Haut Vitamin D zu bilden, deutlich nach. Ältere Menschen und Personen, die selten an die Sonne kommen, zählen wie beispielsweise Pflegeheimbewohner zu den Risikogruppen.
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Babys bekommen in den ersten Lebensmonaten wenig Vitamin D über die Nahrung, daher ist in Absprache mit dem Kinderarzt eine Rachitisprophylaxe sinnvoll. Wer nicht zu einer Risikogruppe für einen Vitamin D-Mangel gehört und sich unsicher ist, ob eine Unterversorgung vorliegt, kann beim Arzt seinen Vitamin-D Spiegel bestimmen lassen. Liegt ein schwerer Mangel vor, kann Vitamin D als Arzneimittel auf Rezept verordnet werden.
Warentest warnt vor unkritischer Einnahme
Einfach auf Verdacht Vitamin D-Präparate einzunehmen, ist laut Stiftung Warentest jedoch nicht empfehlenswert. Denn eine langfristige Überdosierung kann zu Nierensteinen und Herzrhythmusstörungen führen.
Die gemeinsame Expertenkommission des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) empfiehlt, eine Tagesdosis von 20 Mikrogramm (800 I.E.) nicht zu überschreiten. Viele Nahrungsergänzungsmittel überschreiten diese Menge in ihrer Verzehrempfehlung. Nach Ansicht der gemeinsamen Expertenkommission sollten diese höher dosierten Supplemente als Arzneimittel eingestuft werden.
22 Kommentare
früher alle 2 Monate krank jetzt seit 2 Jahren nicht mal erkältet
von Bettina Krüger am 20.09.2019 um 9:53 Uhr
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Oh mann...
von christian leppla-zei am 04.03.2019 um 13:47 Uhr
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Stiftung Warentest und Vit. D, wohl eine Falschinformation ?
von RS am 25.10.2018 um 16:07 Uhr
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gesundheitsgefaehrdende Falschinformationen
von Christina Del Prete am 11.10.2018 um 13:52 Uhr
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Vitamin D persönliches
von margit bingel am 20.09.2018 um 10:01 Uhr
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Grob fahrlässige Darstellung
von Pvst am 04.03.2018 um 10:47 Uhr
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AW: Grob fahrlässige Darstellung
von Ecki am 16.05.2018 um 14:22 Uhr
Kann Stiftung Warentest nicht googlen?
von Tim am 03.03.2018 um 15:30 Uhr
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"Wir wollen doch nur euer Bestes..."
von Peter W. am 03.03.2018 um 0:56 Uhr
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Vitamin D
von Christiane am 02.03.2018 um 20:00 Uhr
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Unfassbar und fahrlässig!
von Regina Grotefend-Müller am 02.03.2018 um 11:33 Uhr
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Heiliger Bimbam
von stephan foelske am 02.03.2018 um 11:18 Uhr
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AW: Heiliger Bimbam
von Thomas am 02.03.2018 um 11:35 Uhr
DGE sagt was anderes
von Anuschka am 02.03.2018 um 7:47 Uhr
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AW: DGE sagt was anderes
von Jörg am 02.03.2018 um 22:24 Uhr
Bluttest als Vorsorge - Aufnahme in Leistungskatalog der GKV !
von Kristina am 01.03.2018 um 19:17 Uhr
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Vitamin D
von Gregor Huesmann am 01.03.2018 um 18:55 Uhr
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AW: Vitamin D
von Mummert am 02.03.2018 um 6:59 Uhr
Stiftung Warentest - der Tausendsassa
von Ratatosk am 01.03.2018 um 18:46 Uhr
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Stiftung Warentest...
von Matt am 01.03.2018 um 10:18 Uhr
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AW: Stiftung Warentest
von C.Stefan am 01.03.2018 um 18:47 Uhr
Stg Warentest entzaubert Vitamin D
von susann am 01.03.2018 um 9:56 Uhr
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