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Kampf gegen Resistenzen
Strengere Regeln für Reserve-Antibiotika in der Tiermast ab heute in Kraft
Ab dem heutigen Donnerstag gelten neue Maßnahmen im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen. Wichtige Antibiotika in der Tiermast dürfen nun nur noch wie in der Zulassung bestimmt angewendet werde. Eine Umwidmung auf andere Tierarten oder Krankheiten ist unzulässig. Damit eine antibiotische Therapie eingeleitet werden kann, ist ferner auch ein „physischer Kontakt“ zwischen Tierarzt und Halter vorgesehen.
Anfang Februar hatte sich der Bundesrat mit dem umstrittenen Antibiotika-Einsatz in der Tiermast beschäftigt. Die Länder stimmten einer Novellierung der Verordnung über tierärztlichen Hausapotheken zu. Nun gelten strengere Regeln. Seit dem heutigen Donnerstag ist es verboten, besonders wichtige Wirkstoffe bei Rindern, Schweinen, Puten und Hühnern umzuwidmen - also auch für andere Krankheiten oder Tiere anzuwenden, als in der Zulassung bestimmt. Möglich ist dies nur noch, „soweit im Einzelfall die notwendige arzneiliche Versorgung der Tiere ernstlich gefährdet ist“. Konkret geht es um bestimmte Reserve-Antibiotika, die auch bei Menschen für schwere Krankheiten verwendet werden, wenn Standard- Antibiotika nicht mehr wirken.
Die Verordnung von Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU), die am heutigen Donnerstag in Kraft getreten ist, bezieht sich auf die Wirkstoffgruppen der Cephalosporine der dritten oder vierten Generation sowie der Fluorchinolone. Vor allem letztere machen den Experten Sorgen. Zwar sank die Abgabemenge von Fluorchinolonen 2016 auf 9,3 Tonnen, ist aber höher als zu Beginn der amtlichen Erfassung 2011 mit 8,2 Tonnen. Die Gesamt-Abgabemenge aller Antibiotika an Tierärzte ging laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in dieser Zeit von 1700 auf 742 Tonnen zurück.
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„Physischer Kontakt“ ist für die Behandlung mit Antibiotika notwendig
Die Verordnung sieht daneben weitere Verschärfungen vor. So soll gewährleistet werden, dass zu einer ordnungsgemäßen Behandlung mit antibakteriellen Mitteln ein direkter „physischer Kontakt“ des Tierarztes mit den Tieren gehört. Nur eine „Kommunikation“ zwischen Arzt und Tierhalter reicht nicht aus.
Der Einsatz von Medikamenten im Stall wird seit langem kritisiert. Er soll sinken, um zu verhindern, dass sich Resistenzen bilden und Wirkstoffe nicht mehr anschlagen. Umweltschützer und die Grünen fordern weitergehende Maßnahmen wie ein völliges Verbot von Reserve-Antibiotika in der Tierhaltung. Seit 2011 müssen Pharmaindustrie und Großhändler melden, welche Mengen bestimmter Arzneimittel sie an Tierärzte abgeben. Ein Großteil der Antibiotika geht dabei seit Jahren in Landkreise in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, in denen es viele große Mastanlagen gibt.
6 Kommentare
ohne Sachverstand
von ThomasMuella am 14.03.2018 um 13:22 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: ohne Sachverstand
von Dirk S. am 06.08.2018 um 20:48 Uhr
Der falsche Ansatz
von Frank S. am 02.03.2018 um 12:58 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Der falsche Ansatz
von Dirk S. am 02.03.2018 um 17:27 Uhr
Das reicht überhaupt nicht ...
von Dirk S. am 02.03.2018 um 11:18 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Das reicht überhaupt nicht
von Dirk S. am 02.03.2018 um 12:58 Uhr
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