Frankfurt am Main

Weiterhin keine Lösung im Streit um die „Mohren-Apotheken“

Berlin - 13.03.2018, 11:40 Uhr

Ratlose Politiker im Frankfurter Römer: Die Stadtverordnetenversammlung kann sich nicht auf ein gemeinsames Vorgehen in Sachen Mohren-Apotheken einigen. (Foto: Imago)

Ratlose Politiker im Frankfurter Römer: Die Stadtverordnetenversammlung kann sich nicht auf ein gemeinsames Vorgehen in Sachen Mohren-Apotheken einigen. (Foto: Imago)


Die Frankfurter Stadtpolitik streitet sich weiter um die Namen der beiden „Mohren-Apotheken“ in der Stadt. Am gestrigen Montag stand die Umbenennung der Apotheken nochmals auf der Tagesordnung des Stadtparlamentes im Frankfurter Römer. Doch laut Medienberichten stellt sich die CDU-Fraktion gegen eine Umbenennung, während SPD und Grüne dem Antrag zustimmen würden.

Die Diskussion um die Mohren-Apotheken der Stadt Frankfurt am Main ebbt nicht ab. Am gestrigen Donnerstag diskutierte der Integrationsausschuss der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag der Kommunalen Ausländervertretung (KAV). Die KAV hatte beantragt, dass sich die Verwaltungsspitze der Stadt Frankfurt dafür einsetzt, dass die Namen der „Mohren-Apotheke“ und der „Zeil-Apotheke zum Mohren“ geändert werden. Anfang März war das Thema erstmals in der Stadtverordnetenversammlung – hier konnten sich die Politiker aber nicht über ein gemeinsames Vorgehen einigen und überwiesen die Debatte in den Integrationsausschuss.

Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, gab es aber auch im Integrationsausschuss keine Lösung für das Problem. In der Versammlung besteht derzeit eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen. Der Grünen-Politiker Dimitrios Bakakis erklärte gegenüber der Frankfurter Rundschau nun, dass zwei Koalitionspartner dem Antrag der KAV auf Umbenennung zustimmen würden, eine Fraktion aber dagegen sei. Ganz offensichtlich handelt es sich dabei um die CDU-Fraktion: DAZ.online hatte bereits darüber berichtet, dass die Christdemokraten eine Umbenennung kritisch sehen. „Die KAV wäre gut beraten, sich mit Themen zu befassen, die im Alltag tatsächlich von Bedeutung sind“, hatte Thomas Kirchner, integrationspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, Anfang Februar zu dem Thema gesagt.

CDU-Politiker: Das Wort ist nicht rassistisch gemeint

Und Kirchner bleibt bei seiner Meinung: Im heutigen FR-Bericht erklärt er, dass das Wort „Mohr“ schon länger geführt werde als es Kolonien in Afrika gab – es seine eine „Anerkennung für die Leistungen anderer Kulturkreise in der Medizin“ sei. Der Grünen-Politiker Bakakis hingegen erklärt in dem Zeitungsbericht, dass im Vordergrund stehe, was dieses Wort heutzutage in den Menschen auslöse.

Das Thema wandert innerhalb des Frankfurter Römers nun also in den nächsten Ausschuss. Schon bald soll sich der Finanz- und Hauptausschuss damit befassen. Findet auch dieser Kreis keine Lösung, so setzt die Versammlung die Mohren-Apotheken-Debatte erneut auf die Tagesordnung des Plenums. Insgesamt hat die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung zehn Fraktionen, die größte darunter ist die CDU-Fraktion mit 23 Mandaten.


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Mohren-apotheke

von Conny am 13.03.2018 um 13:10 Uhr

Wenn das meine Apotheke wäre, würde ich mir eine schwarze Katze anschaffen und Sie Mohrle nennen und auch oft rufen!

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