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Ratgeber für Ärzte
Niedersachsen will Antibiotika-Einsatz verringern
Die neue niedersächsische Gesundheitsministerin und ehemalige Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Carola Reimann (SPD), wirbt für einen geringeren Einsatz von Antibiotika in der Human- und Tiermedizin. Gemeinsam mit dem Landesgesundheitsamt, der Ärztekammer Niedersachsen und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen hat sie die Neuauflage des Antibiotika-Ratgebers für niedergelassene Ärzte vorgestellt.
Eine möglichst zielgerichtete Antibiotika-Therapie ist wichtig, um Antibiotikaresistenzen vorzubeugen. Darauf macht die Neuauflage des Antibiotika-Ratgebers für niedergelassene Ärzte aufmerksam. Niedersachsens Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann stellte am 5. April 2018 bei einem Besuch des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes (NLGA) den aktualisierten Ratgeber vor. Dieser beinhaltet in komprimierter Form Praxistipps zur Verordnung von Antibiotika für den ambulanten Bereich. Der Ratgeber kann gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro (inkl. Versand) über die NLGA-Homepage bestellt werden.
Reimann bekräftigte während der Vorstellung des Ratgebers dessen wichtige Funktion für die gemeinsame niedersächsische Strategie im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen. Diese Strategie zeige bereits erste Erfolge, die nachhaltig angelegt und weiterverfolgt werden müssen. „Antibiotika müssen bei der Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten weiter wirksam bleiben“, erläuterte die SPD-Politikerin die Notwendigkeit einer zielgerichteten Antibiotikatherapie zur Vermeidung von Resistenzbildungen.
Die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Dr. Martina Wenker, wies anlässlich der Ratgeber-Vorstellung darauf hin, dass zudem nicht jeder Patient einsehe, dass zur Behandlung von Infektionskrankheiten teilweise keine Antibiotika benötigt würden. Die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten könne sich in diesen Fällen eventuell schwierig gestalten. Für Abhilfe kann der eigens entwickelte Patienten-Flyer „Kein Antibiotikum! Warum?“ sorgen, den interessierte Ärzte beim niedersächsischen Gesundheitsministerium bestellen und ihren Patienten kostenfrei zur Verfügung stellen können.
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