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Biotech-Marktstudie
Goldman Sachs: Heilung ist schlecht fürs Geschäft
Drei Tipps für das „ertragreiche“ Biotech-Geschäft
Wenn Heilung nicht das Primärziel sein soll, worauf sollen sich Biotech-Unternehmen dann fokussieren? Für diese Frage hat die Investmentbank mehrere Antworten parat. So seien beispielsweise Krebserkrankungen laut Goldman Sachs ein lukrativer Markt, weil bei diesen Indikationen die Patientenzahl über einen längeren Zeitraum stabil bliebe.
Darüber hinaus geben die Analysten ihren Pharmakunden drei strategische Ansätze auf den Weg:
- Zum einen sollen Unternehmen in Erkrankungen investieren, bei denen die Patientenzahl stetig zunähme. Als Beispiel zitierten die Finanzexperten den Hämophilie-Markt; der jährlich zwischen 6 und 7 Prozent wachse.
- Zweitens sollen die Pharmaunternehmen Produkte gegen Krankheiten entwickeln, die häufig sind und besonders schwer verlaufen wie beispielsweise Spinale Muskelatrophie.
- Und schließlich ist die ständige Erweiterung des Portfolios auch für das Pharmageschäft ein wichtiger Schrittmacher zum Erfolg. So gebe es noch hunderte von genetischen Erkrankungen, die sich wirtschaftlich ausschöpfen ließen.
Wenn Investmentbanker über Gesundheit urteilen
Mit ihrer Marktstudie behandelt Goldman Sachs als fachfremde Institution ein hochsensibles Thema. In sozialen Netzwerken stößt die Denkweise der Analysten verständlicherweise auf vielfache Empörung. So schreibt ein Twitter-User (übersetzt aus dem Englischen): „Woher hat Goldman Sachs das Recht zu fragen, ob die Heilung von Menschen mittels Gentherapie lohnenswert ist?" Ein weiterer Nutzer drückt sich deutlicher aus: „Heilung ist kein Geschäftsmodell. Selbst wenn ich versuche, das differenziert zu sehen, muss ich kotzen.“
Als „menschenverachtend und unwürdig“ empfindet es ein Facebook-Nutzer, dass die Investmentbank die Pharmaindustrie davon abbringen will, heilende Medikamente zu entwickeln. Auch die bisherigen deutschsprachigen Medienberichte sind kritischer Natur. Beispielswiese bezeichnet die Huffington Post die Goldman Sachs-Studie als „abartig“ und der Merkur stuft diese als „unmoralisch“ ein.
3 Kommentare
Gilead
von Stefan Boehnke am 28.01.2020 um 4:24 Uhr
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Gelungener Artikel - jetzt sind wir alle empört
von Benjamin Zang am 18.04.2018 um 19:30 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Gelungener Artikel - jetzt sind wir alle
von Cliff am 15.09.2019 um 13:14 Uhr
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