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Das Thema Impfen spaltet: Knapp die Hälfte der Bundesbürger meint, ein Kind, das eine Krankheit durchmacht, sei danach besser geschützt als mit einer Impfung. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller. Der Verband sieht angesichts solcher Einschätzungen dringenden Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung – und denkt dabei auch an Apotheker.
Vom 23. bis 29. April findet unter Federführung des Regionalbüros Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Europäische Impfwoche statt. Die zentrale Botschaft der Aktionswoche lautet: Die Impfung eines jeden Kindes ist entscheidend für die Verhütung von Krankheiten und den Schutz von Menschenleben. Die WHO geht davon aus, dass Impfungen jährlich etwa zwei bis drei Millionen Todesfälle aufgrund von Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Masern verhindern. Für einen optimalen Schutz gegen Infektionskrankheiten müssten allerdings mindestens 95 Prozent der Bevölkerung mit den empfohlenen Impfungen immunisiert sein.
In Deutschland wird jedoch vor einer Impfmüdigkeit gewarnt. Auch eine aktuelle Meinungsumfrage des Marktforschungsunternehmens Nielsen für den „Gesundheitsmonitor“ des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) im 4. Quartal 2017 zeigt, dass es in der Bevölkerung große Vorbehalte gegen das Impfen gibt – gerade bei Kindern.
So sind vier von zehn Deutschen der Meinung, dass Kinder schon vor der Geburt im Mutterleib und danach über die Milch genügend Abwehrstoffe bekommen. Und ein Drittel glaubt, dass Impfungen vermeidbare Risiken für Kinder darstellen, zum Beispiel, weil sie das Immunsystem überlasten. 45 Prozent sagen, dass Kinder Krankheiten durchmachen sollten – danach seien sie besser geschützt als nach einer Impfung.
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