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„Wir brauchen nicht jedes Jahr eine große Arzneimittel-Reform“

Berlin - 20.04.2018, 17:05 Uhr

Beim Pro Generika-Frühlingsfest diskutierten Michael Hennrich (CDU), Kordula Schulz-Asche (Grüne), Martina Stamm-Fibich (SPD), DAZ.online-Chefredakteur Benjamin Rohrer, Pro Generika-Vorstandschef Wolfgang Späth und Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz unter anderem über die Zukunft der Rabattverträge. (Foto: Pro Generika)

Beim Pro Generika-Frühlingsfest diskutierten Michael Hennrich (CDU), Kordula Schulz-Asche (Grüne), Martina Stamm-Fibich (SPD), DAZ.online-Chefredakteur Benjamin Rohrer, Pro Generika-Vorstandschef Wolfgang Späth und Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz unter anderem über die Zukunft der Rabattverträge. (Foto: Pro Generika)


Rabattverträge nur noch mehrfach?

Auch die SPD-Gesundheitspolitikerin Martina Stamm-Fibich erklärte, sie glaube nicht, dass es etwas bringe, das Rabattvertragssystem zu verändern. Allerdings würde sie sich wünschen, dass man Lieferengpässe wirklich einmal genau auch im ambulanten Bereich beobachtet: Ein Jahr lang sollte jeder Engpass dokumentiert werden: „Was ist wirklich Fakt?“, will die SPD-Expertin herausfinden. Dann könne man auch handeln, so Stamm-Fibich. Die Grünen-Politikerin Kordula Schulz-Asche erklärte zum Thema Engpässe, sie könne sich verbindliche Meldepflichten gut vorstellen. Zudem machte sie deutlich, dass sie gar nichts von Rabattverträgen hält, wenn es nur wenige Anbieter im Markt gibt – so wie im Impfstoffmarkt, wo die Rabattverträge zwar abgeschafft sind, die Politik nun aber Umgehungsstrategien der Kassen ausmacht.

Was die laufende Legislaturperiode betrifft, so machte Hennrich deutlich, dass in der Arzneimittelpolitik keine großen Reformen zu erwarten seien. Zwar will er ein Auge auf Biosimilars legen, ebenso auf die EU-Nutzenbewertung, Mischpreise, das Arztinformationssystem und die Kostenentwicklung bei Innovationen. Er begrüße es aber sehr, dass es auch einmal eine Legislaturperiode gebe, in der nicht eine große Reform von Nöten ist. Hennrich erklärte, er genieße „die schöne und komfortable Lage, nicht jedes Jahr über Arzneimittelgesetze diskutieren zu müssen“.

Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität Frankfurt wünscht sich für diese Legislaturperiode die Fortsetzung des Pharmadialogs. Wichtig sei dabei, „die Dinge nicht krank und kaputt zu reden“. Es gehe um die Sicherung des Pharmastandorts Deutschland – und auch um Planungssicherheit für Apotheker und Ärzte. Der Vize-Präsident der Uni Frankfurt forderte die anwesenden Politiker zudem dazu auf, mehr an den Kostendruck in der Arzneimittel-Lieferkette zu denken und auch die Ärzte und Apotheker als Versorger dabei nicht zu vergessen.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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