Medienberichte

Verkauft Novartis seine Derma-Generika nach Indien?

Basel / Stuttgart - 07.05.2018, 10:47 Uhr

Novartis denkt schon länger über den Verkauf seiner US-Generikasparte nach. (Foto: Imago)

Novartis denkt schon länger über den Verkauf seiner US-Generikasparte nach. (Foto: Imago)


Dass Novartis über einen Verkauf seiner Dermatologie-Generika nachdenkt, darüber wird seit einer Weile spekuliert. Nun liegt anscheinend ein Angebot für die vornehmlich in den USA unter dem Dach der Tochter Sandoz vertriebenen Sparte vor. Medienberichten zufolge soll der indische Konzern Aurobindo ein unverbindliches Angebot über 1,6 Milliarden Euro abgegeben haben. 

Novartis hat laut Medienberichten vom indischen Konzern Aurobindo Pharma ein Gebot für das Generika-Geschäft mit seinen vor allem in den USA vertriebenen Dermatologieprodukten erhalten. Seit vergangenem Herbst kursieren Spekulationen, dass Novartis sich von Teilen seiner US-Generikasparte trennen will. Die Schweizer vertreiben dort die dermatologischen Arzneimittel unter dem Label Sandoz. Wie es in lokalen Medienberichten vom vergangenen Wochenende heißt, hat der indische Konzern ein erstes – unverbindliches – Gebot über 1,6 Milliarden US-Dollar für die Geschäfte abgegeben. Es sei der einzige indische Konzern, der damit im Rennen sei. Zu den möglichen Interessenten gehören den Berichten zufolge auch Private-Equity-Firmen sowie andere Pharmakonzerne. Gebote müssen demnach bis zum 15. Juni eingereicht werden.

Generikageschäft unter Druck 

Zuletzt hatte das Management immer wieder betont, dass man sich die US-Generika-Sparte ansehe und nach Lösungen suche. Gerade in den USA leidet das Generikageschäft besonders stark unter einem anhaltenden Preisdruck. Im November 2017 hatten beispielsweise Agenturen darüber berichtet, dass es konkrete Pläne für einen Verkauf der Dermatika gebe. Damals war eine Summe zwischen einer Milliarde und 1,5 Milliarden US-Dollar im Gespräch. Zur Disposition ständen die Produkte sowie einige Produktionsstätten.

Novartis Derma-Generikasparte ist in den USA vor allem durch Zukäufe gewachsen. Sandoz ist Bloomberg zufolge der größte Anbieter generischer Arzneimittel für die Dermatologie, seit Novartis im Jahre 2012 die US-Firma Fougera Pharmaceuticals Inc. für 1,5 Milliarden US-Dollar übernommen hat. Noch im Jahr 2016 erwarb Novartis die Hautpflege-Marke „AmLactin“.

Aurobindo ist in der Branche als Lieferant von pharmazeutischen Wirkstoffen (u. a. Penicillinen), als Lohnhersteller für Arzneimittel und als Vertreiber eigener Generika bekannt. Deutschen Apothekern ist die Firma, die 2014 die Vertriebsgeschäfte von Actavis in sieben europäischen Ländern übernommen hat, seit der flächendeckenden Einführung der Rabattverträge ein Begriff. So hat Aurobindo zum Beispiel in den aktuell laufenden AOK-Verträgen (Tranche XVII bis XIX) 32 Zuschläge erhalten.


dpa-afx / jb
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Abspaltung von Alcon und Sandoz/Hexal?

Novartis macht groß reine

Novartis: Jahresziele für 2019 dreimal angehoben

Neue Therapien im Fokus

Novartis setzt nach Stagnation auf Wachstum

Neuer Chef, neuer Schwung

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.