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DAZ.online-Serie "die Besonderen"
St. Pauli: Kiez-Apotheke brennt für Pharmazie und Fußball
Stützpfeiler der Gesundheitsversorgung
Die neue Inhaberin weiß die gute Situation der Apotheke zu schätzen. Vom Versandhandel fühle sie sich nicht bedroht. „Ob das Rx-Versandverbot noch kommt, steht politisch in den Sternen. Sollte es nicht kommen, habe ich keine Angst. Wichtig ist, dass wir Apotheker uns durch aktive Beratung positionieren“, erläutert Kottke. Aus ihrer Sicht sollten alle Kollegen ihre pharmazeutische Kompetenz noch mehr nutzen und nach außen tragen.
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Für Kottke ist die Apotheke vor Ort nach wie vor alternativlos. Ein Versender kümmert sich nicht um Arzneimittelinteraktionen und ist im Akutfall nicht für die Patienten da. „Nur die Standortapotheke hat die Gesamtsituation des Patienten im Blick und ist ein wichtiger Stützpfeiler der Gesundheitsversorgung. Sollte dieser wegbrechen, haben wir ein Problem“, verdeutlicht die Pharmazeutin.
Auch wenn das Apothekengebäude von außen Nostalgie ausstrahlt, laufen drinnen die Arbeitsprozesse hochmodern und überwiegend elektronisch ab. Dass den Apothekern vielfach vorgeworfen wird, sie hinken bei der Digitalisierung hinterher, kann Kottke nicht nachvollziehen. „Unsere Apotheke ist bei der Digitalisierung auf dem neusten Stand. Allerdings bevorzugen viele Ärzte immer noch den Kommunikationsweg über Fax“, erklärt die Pharmazeutin.
Apothekerberuf ist Herzensangelegenheit
Die 35-Jährige leitet die Kiez-Apotheke seit dem ersten Mai gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Tim Kottke. Während des Studiums liebäugelte sie mit einer Tätigkeit in der Pharmaindustrie oder Forschung. Ihre Leidenschaft zur Offizin-Pharmazie habe sie nach ihrer Promotion wiederentdeckt. „Für mich ist der Apothekerberuf eine Herzensangelegenheit“, erklärt Kottke. Aber zum Apothekerberuf solle man sich ernsthaft berufen fühlen und es schade nichts, sich zuvor auf anderen Gebieten auszuprobieren.
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