Nordrhein-Westfalen

Apotheke schließt wegen fehlender Filialleitung

Berlin - 19.05.2018, 09:00 Uhr

Die Adler Apotheke im nordrhein-westfälischen Kierspe schließt Ende Mai. Der Grund: Es wurde kein Filialleiter gefunden. (Foto: privat)

Die Adler Apotheke im nordrhein-westfälischen Kierspe schließt Ende Mai. Der Grund: Es wurde kein Filialleiter gefunden. (Foto: privat)


Karriere in öffentlicher Apotheke?

Viele Apothekenleiter kennen die Problematik der Personalknappheit. Besonders prekär ist die Situation zudem für Apotheken im ländlichen Raum. An der Anzahl der Studierenden im Fach Pharmazie kann es nicht liegen, denn diese ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Im Jahr 2002/2003 waren 12.984 Pharmaziestudierende immatrikuliert – im Jahre 2015/2016 schon 15.548.

Trotz der positiven Tendenz der Pharmaziestudierenden bleibt laut Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit vom Dezember 2017 der Apothekerberuf weiterhin ein „Engpassberuf“. Der Mangel an Apothekern führt dazu, dass statistisch gesehen eine ausgeschriebene Stelle im Durchschnitt 143 Tage unbesetzt bleibt. Dies bedeutet, dass Apothekenleiter 40 Prozent länger warten müssen gegenüber dem Durchschnitt der Berufe, um eine Stelle mit einem Apotheker zu besetzen. In die Analyse wurden gleitende Daten vom November 2016 bis zum Oktober 2017 herangezogen. 

Die lange Vakanzzeit offener Stellen für Apotheker in öffentlichen Apotheken ist unter anderem der Tatsache geschuldet, dass immer mehr Apotheker eine Beschäftigung außerhalb von öffentlichen Apotheken suchen. Die Zahlen verdeutlichen den Trend: Von 2014 bis 2016 kam es in öffentlichen Apotheken zu einem Anstieg der beschäftigten Apotheker um 0,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg jedoch die Zahl der Apotheker in Industrie, Verwaltung und Wissenschaft um immerhin 5,5 Prozent.



Inken Rutz, Apothekerin, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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