Nach Beschwerde von Nebenklägerin

NRW-Justizministerium schaltet sich in Zyto-Skandal ein

Karlsruhe - 31.05.2018, 14:25 Uhr

Das NRW-Justizministerium in Düsseldorf hat ein Beschwerdeschreiben einer Nebenklägerin im Zyto-Prozess an das Landgericht Essen weitergeleitet. (Foto: Imago)

Das NRW-Justizministerium in Düsseldorf hat ein Beschwerdeschreiben einer Nebenklägerin im Zyto-Prozess an das Landgericht Essen weitergeleitet. (Foto: Imago)


Justizminister wendet sich an Oberstaatsanwaltschaft und Gericht

„Gleichwohl habe ich Ihr Schreiben heute an die Präsidentin des Landgerichts Essen zur Kenntnisnahme, und rein vorsorglich auch an den Leitenden Oberstaatsanwalt in Essen zur weiteren Prüfung und ggf. weiteren Veranlassung weitergeleitet“, erklärt eine Mitarbeiterin Biesenbachs. In Bezug auf mögliche Entschädigungsleistungen leitete sie das Schreiben außerdem ans Landesgesundheitsministerium weiter.

Benedetti zeigt sich auf Nachfrage von DAZ.online positiv überrascht über die schriftliche Antwort des Justizministeriums: Es sei zwar verständlich, dass der Justizminister nicht direkt ins Verfahren eingreifen kann – die Weiterreichung ihres Schreibens an die Oberstaatsanwaltschaft und das Landgericht begrüßt sie aber. „Das hilft vielleicht etwas bei der Urteilsfindung“, sagt Benedetti. Ihr ist wichtig, dass nicht nur möglicher Abrechnungsbetrug über laut Anklage 56 Millionen Euro verfolgt wird, sondern auch Körperverletzungs- und Tötungsdelikte.

Als mögliche Anlaufstelle für die Betroffenen gibt es in Nordrhein-Westfalen seit September 2017 die Opferschutzbeauftragte Elisabeth Auchter-Mainz. Sie hat zwar kein eigenes Budget für Entschädigungen und Hilfe, vermittelt aber als Lotsin unterstützende Angebote. „Jeder kann uns anrufen, wir hören zu, wir überlegen gemeinsam, wie geholfen werden kann“, sagt Auchter-Mainz.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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