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Antibiotika-Forschung
Mit Arzneimittel-Mischungen gegen multiresistente Bakterien
Vanillin verstärkt antibiotische Wirkung von Spectinomycin
Das Ergebnis: Die meisten getesteten Kombinationen schwächen die antibiotische Wirkung eher ab. In über 500 Fällen gab es aber einen verstärkenden Effekt, wie die Forscher im Fachblatt „Nature“ berichten. Einige Paarungen wurden auch bei multiresistenten Bakterien getestet und zeigten ein positives Ergebnis.
Besonders stach den Forschern die Kombination des Antibiotikums Spectinomycin mit Vanillin ins Auge. Der Aromastoff sorge dafür, dass Spectinomycin leichter in die Bakterienzelle kommt und dort das Wachstum stoppt, heißt es. Das Antibiotikum sei Anfang der 60er Jahre entwickelt worden, um gegen die Geschlechtskrankheit Gonorrhöe vorzugehen. Heutzutage sei das Mittel aber kaum noch im Einsatz, weil Bakterien resistent geworden seien. In Kombination mit Vanillin könnte Spectinomycin aber ein Comeback erleben, erklären die Forscher. Bei anderen Antibiotika hatte der Aromastoff hingegen einen gegensätzlichen Effekt.
Beobachtungen teilweise bereits bekannt
Die Forscher weisen darauf hin, dass noch viele weitere Tests und auch klinische Studien nötig sind, um die Effekte von Medikamentenmischungen auf den Menschen zu untersuchen.
Gänzlich neu sind die Erkenntnisse der Heidelberger Forscher nicht, wie der Infektiologe Winfried Kern vom Universitätsklinikum Freiburg betont. „Die Befunde sind größtenteils bekannt und in ähnlicher Form auch bereits mehrfach publiziert“, stellt Kern, der nicht an der Studie beteiligt war, fest. Der Befund, dass Vanillin und Spectinomycin sich gegenseitig aktivieren, Vanillin aber ansonsten eher zur mehr Resistenz bei Antibiotika führt, sei aber interessant.
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