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Elektronisches Rezept
ABDA legt BMG Projektskizze zum E-Rezept vor
Die ABDA hat es eilig mit dem elektronischen Rezept: Am vergangenen Freitag hat sie eine erste Projektskizze an das Bundesgesundheitsministerium übermittelt. Am selben Tag hatten die ABDA sowie die Verbände der Apothekensoftwarehäuser und Apothekenrechenzentren in einem „letter of intent“ erklärt, ein Modellprojekt zur E-Verordnung zu entwickeln und umzusetzen, das eine Überführung in die Telematikinfrastruktur erlaubt.
Am vergangenen Freitag informierte die ABDA über eine Vereinbarung mit dem Bundesverband Deutscher Apothekensoftwarehäuser (ADAS) und dem Bundesverband Deutscher Apothekenrechenzentren (VDARZ). Demnach wollen die Beteiligten ein Projekt für das elektronische Rezept als Initiative der Apotheker entwickeln. Aus dem Wortlaut des „letters of intent“ und aus einem Mitgliederrundschreiben der ABDA wird der Weg deutlich, den die Vertragspartner dabei anstreben. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt hatte diesen bereits nach der Mitgliederversammlung Ende Juni vorgezeichnet.
Die ABDA und ihre Partner setzen auf Geschwindigkeit und wollen nicht auf den schleppenden Ausbau der Telematikinfrastruktur warten. So solle das Modellprojekt für die elektronische Verordnung die bereits vorhandenen Strukturen und Komponenten der Telematikinfrastruktur nutzen. Später solle eine komplette Migration in die Telematikinfrastruktur möglich sein. Dabei erwarten die Beteiligten, dass zeitlich befristet herkömmliche analoge und elektronische Verordnungen nebeneinander verarbeitet werden müssen.
Vorhandene Strukturen nutzen
Es geht demnach um eine vorläufige Anwendung vor dem kompletten Ausbau der Telematikinfrastruktur. Hintergrund dürften die derzeit unterschiedlichen Entwicklungen bei Ärzten und Apotheken sein. Die Ärzte schließen sich zunehmend an die Telematikinfrastruktur an, obwohl diese noch kaum Anwendungen bietet. Doch wollen die Ärzte drohende finanzielle Sanktionen für einen verspäteten Anschluss vermeiden. Die Apotheker bauen dagegen mit der Netzgesellschaft Deutscher Apotheker (NGDA) ihr eigenes Netz auf, um rechtzeitig zum Start von SecurPharm am 9. Februar 2019 einsatzbereit zu sein. Daher liegt es nahe, diese bald in allen Apotheken vorhandene Technik auch für das elektronische Rezept zu nutzen. Außerdem können die Apotheker ein eigenes Projekt mit einem eigenen Netz voraussichtlich mit weniger Diskussionen und vor allem schneller voranbringen als in der gematik. Diese gemeinsame Organisation des Gesundheitswesens hatte sich in der Vergangenheit als sehr langsam erwiesen. Doch auch mit einem eigenen Netz lässt sich das elektronische Rezept nicht ohne die anderen Beteiligten des Systems umsetzen.
Ärzte und Ministerium gefragt
So liegt die fachliche Arbeit für das Projekt innerhalb der ABDA bei der NGDA. Doch neben der Arbeit auf der technischen Ebene sieht die ABDA ihre Aufgabe darin, die Ärzte frühzeitig einzubeziehen, heißt es im Mitgliederrundschreiben der ABDA. Daher müsse mit den ärztlichen Berufsorganisationen ein Umsetzungsszenario entwickelt werden. Außerdem gehöre die Kommunikation mit den Softwareanbietern für Ärzte dazu. Doch auch die Krankenkassen müssten die Anpassungen und Erprobungen mittragen. Die Testphase müsse für die Apotheken retaxsicher sein. Auch die verschiedenen Initiativen aus den Bundesländern würden auf mögliche Lösungswege geprüft.
Außerdem berichtet die ABDA, sie habe am Freitag eine Projektskizze an das Bundesgesundheitsministerium übermittelt. Dabei gehe es insbesondere um die Frage, ob das Ministerium eine Übergangslösung befürworte, die unabhängig von der Telematikinfrastruktur arbeitet. Denn dazu müssten Anpassungen am Arzneimittelgesetz und Sozialgesetzbuch V vorgenommen werden.
1 Kommentar
Schnelle ABDA??
von Heiko Barz am 16.07.2018 um 18:50 Uhr
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