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Douglas-Stellenanzeigen: Warum die DAZ sie abdrucken muss
Welche Pläne verfolgt die Parfümeriekette Douglas auf dem deutschen Apothekenmarkt? Seit einiger Zeit werden Apotheker und PTA für ein neues Store-Konzept angeworben. Entsprechende Stellenanzeigen finden sich auf Websites von Kammern, in der standeseigenen PZ und auch in der DAZ. Einfach ablehnen darf die DAZ diese Inserate aber nicht. 2007 urteilte das Landgericht Stuttgart in einem ähnlichen Fall – damals hieß die Klägerin DocMorris.
Mittlerweile ist bekannt, dass die Parfümeriekette Douglas ein neues Store-Konzept plant, mit dem sie vor allem auf Luxuskundschaft setzen will. Das pharmazeutische Personal stelle man ein, weil man bei Douglas einen starken Fokus auf professionelle Beratung lege – das sei für das neue Konzept und die neuen Produkte ganz besonders sinnvoll, so eine Unternehmenssprecherin. Eine Testfiliale soll im September im Hamburger Stadtteil Eppendorf eröffnen, heißt es weiter.
„Mit
Blick auf das angebotene Sortiment wird die Schnittmenge zu Apotheken relativ
gering sein“, versucht die Sprecherin zu beschwichtigen. Anders liest sich das
in der Zeitschrift HealthCare Marketing. Die titelte bereits im Mai „Douglas
bestätigt Apotheken-Pläne“ und
kürzlich „Douglas-Chefin Tina Müller gibt weitere Details zum Eintritt in den
Apothekenmarkt bekannt“. Der
Eintritt in den Apothekenmarkt sei Teil der Zukunftsstrategie, die die
Vorsitzende der Douglas-Geschäftsführung Müller verfolgt. Doch Details zum
„Apothekenmarkt“ werden auch hier nicht preisgegeben. Nur, dass sich alles um
medizinische Hautpflege und Nahrungsergänzungsmittel für die Haut drehen soll.
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„Die Schnittmenge zu Apotheken beim neuen Douglas-Konzept wird gering sein“
2008 hatte es Douglas noch deutlicher auf den deutschen Apothekenmarkt abgesehen. Müllers Vor-Vorgänger Henning Kreke erklärte damals gegenüber der Wirtschaftswoche: „Rein hypothetisch betrachtet, könnte der Apothekenmarkt für Douglas durchaus reizvoll sein. Mit einem geeigneten Partner könnte man sehr wohl darüber nachdenken, ob ein gemeinsames Apothekenkonzept sinnvoll sein könnte“. Potenzial sah der ehemalige Douglas-Chef für Apotheken, die etwas größer als üblich seien und mit mehr Beratung und vielen Zusatzdienstleistungen rund um das Thema Gesundheit und Wellness punkten könnten.
„Für uns wäre ein solches Geschäftsfeld aber erst interessant, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und man auch flächendeckend filialisieren kann.“ In jenen Jahren hegte Kreke wohl die Hoffnung, dass der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Streit um das deutsche Fremd- und Mehrbesitzverbot in diesem Sinne entscheiden und die Regelungen für europarechtswidrig erklären würde – was bekanntermaßen nicht geschah.
Auf die Frage, ob das aktuelle Store-Konzept sozusagen eine Light-Version der alten Idee ist, äußerte sich Douglas nicht.
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