Apokix-Umfrage

Apotheker sind mit Großhandel zufriedener als mit Direktvertrieb

Berlin - 09.08.2018, 12:45 Uhr

Top-Werte: Die Apotheker schätzen der aktuellen Apokix-Umfrage zufolge die Zusammenarbeit mit dem Großhandel und sind mit den meisten Leistungen zufrieden. (c / Foto: Phagro)

Top-Werte: Die Apotheker schätzen der aktuellen Apokix-Umfrage zufolge die Zusammenarbeit mit dem Großhandel und sind mit den meisten Leistungen zufrieden. (c / Foto: Phagro)


Der Direktvertrieb spielt in den Apotheken eine immer größere Rolle. Allerdings scheinen die Apotheker mit vielen Leistungen der Hersteller nicht wirklich zufrieden zu sein. Das geht aus der Apokix-Umfrage des Instituts für Handelsforschung Köln (IFH) hervor. Mit den Leistungen der Großhändler hingegen ist ein Großteil der Apotheker zufrieden. Bei der Transparenz der Rechnungen hingegen kann der Direktvertrieb punkten.

Die Apokix-Umfrage des Monats Juli 2018 beschäftigte sich mit dem Thema Großhandel vs. Direktvertrieb. Wie immer hatte das IFH Köln dazu und zur aktuellen Geschäftslage mehr als 200 Apotheken befragt, um die Stimmung im Apothekerlager zu erfassen. Jeweils zwölf Leistungen beziehungsweise Konditionen von Großhändlern und dem Direktvertrieb mussten von den Apothekern bewertet werden. Dazu gehören unter anderem der Bestellaufwand, die Liefergeschwindigkeit, das Sortiment, die Lieferfähigkeit und die Transparenz der Rechnungen.

Beim Großhandel mussten die Pharmazeuten zudem die Fragen beantworten, durch wie viele Händler sie beliefert werden und ob sie grundsätzlich zufrieden mit ihren Großhändlern sind. Im Schnitt lassen sich die Apotheker laut Apokix von zwei Grossisten beliefern. Insgesamt 94 Prozent der Befragten gab an, „sehr“ oder „eher“ zufrieden mit dem Geschäftspartner zu sein, insgesamt 6 Prozent äußerten sich „eher“ oder „sehr“ unzufrieden.

(Zufriedenheitswerte der Apotheker mit dem Großhandel, Grafik: IFH)

Aber mit welchen Leistungsbereichen des Großhandels sind die Apotheker besonders zufrieden? Und wo hakt es? Besonders positive Werte bekommen die Händler bei den Punkten Bestellaufwand, Liefergeschwindigkeit, Sortiment, angebotene Services, Lieferqualität und Außendienst. Hier sind jeweils mehr als 90 Prozent der Apotheker „sehr“ oder „eher“ zufrieden. Auch die Bestell- und Lieferflexibilität schneiden noch gut ab. Bei der Retourenabwicklung ist allerdings etwa ein Fünftel „eher“ oder „sehr“ unzufrieden. Mit den vereinbarten Konditionen und der Lieferfähigkeit (Stichwort „Lieferengpässe“) ist jeweils ein knappes Drittel nicht zufrieden. Die schlechtesten Zufriedenheitswerte erhalten die Großhändler aber beim Punkt „Transparenz der Rechnungen“ fast 60 Prozent sind damit „eher“ oder „sehr“ unzufrieden.

Direktvertrieb: Bestellaufwand und Konditionen verärgern

Ein anderes Bild zeichnet sich beim Direktvertrieb. Der Punkt „Transparenz der Rechnungen“ liegt hier ganz oben: Neun von zehn Apothekern sind zufrieden damit. Insgesamt ist die Zufriedenheit mit dem Direktvertrieb aber nicht so ausgeprägt. Einigermaßen gute Werte erhalten noch die Punkte Liefergenauigkeit, Lieferqualität und Liefergeschwindigkeit. Die angebotenen Services bewerten aber schon 60 Prozent der Apotheker nicht gut. Auch bei den Fragen nach Außendienst, Bestell- und Lieferflexibilität und Retourenabwicklung können die Hersteller nur etwa ein Drittel der Apotheker überzeugen. Die schlechtesten Zufriedenheitswerte erhalten die Kategorien Bestellaufwand und vereinbarte Konditionen – mehr als 70 Prozent sind hier nicht zufrieden.

(Zufriedenheitswerte der Apotheker mit dem Direktvertrieb, Grafik: IFH)

Die Bedeutung des Großhandels für die Apotheker wird auch in den darauf folgenden Einzelfragen nochmals deutlich. 99 Prozent der Apotheker stimmen „voll“ oder „eher“ der Aussage zu, dass der Großhandel der wichtigste Partner der Apotheke ist. Eine andere Frage zeigt wiederum, in welcher Situation sich die Pharmazeuten in Sachen Lieferengpässe und Direktvertrieb befinden. 92 Prozent stimmen der Aussage zu, dass man eigentlich gerne nur beim Großhändler bestellen würde, es aber immer mehr Fälle gebe, in denen der Grossist nicht liefern kann.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

GH versus Direkt-Belieferung

von horst wycisk am 11.08.2018 um 9:48 Uhr

Cui bono?
Diese Umfrage fällt seit geschätzten 100 Jahren gleich aus , vor allem bei logischer Betrachtungsweise. Aber man muss ja was zum Schreiben haben!

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