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Reaktion auf Lieferengpässe
Schwäbischer Apotheker legt Ibuprofen-Wintervorrat an
Ibuprofen-Knappheit? In der Adler-Apotheke in Ellwangen offenbar kein Problem. Denn Apothekeninhaber Dr. Richard Krombholz hat einen großen Vorrat mit Ibuprofen 600 Milligramm-Tabletten angelegt, der bis Jahresende halten sollte. Außerdem findet der schwäbische Apotheker, dass Ärzte angesichts der Engpässe ihre Ibuprofen-Verordnungen besser rationieren sollten.
Es ist spannend wie an der Börse: Mal ist Ibuprofen 600 Milligramm lieferbar, kurze Zeit später ist der Großhandel leergefegt. Seit Monaten ist das vielverschriebene Schmerzmittel immer wieder Mangelware. Apotheker Dr. Richard Krombholz aus Ellwangen wollte von der unsicheren Liefersituation unabhängig bleiben und hat sich im Direktgeschäft für mehrere Monate mit 600 Milligramm Ibuprofen von Hexal und Zentiva bevorratet.
Der Inhaber der Adler-Apotheker traf diese Entscheidung im Juni, als er von Außendienstmitarbeitern darüber informiert wurde, dass Ibuprofen weiterhin knapp bleiben könnte. Eigentlich sollte sein Vorrat bis Jahresende ausreichen. Doch Krombholz befürchtet, dass sein Schmerzmittel-Polster angesichts der hohen Nachfrage schon früher abschmelzen könnte.
BASF-Werk steht weiterhin still
Ibuprofen-Tabletten sind seit Monaten knapp. Verschärfend kommt hinzu, dass seit Anfang Juni die Produktionsstätte in Texas von BASF, einem der führenden Wirkstoffproduzenten weltweit, stillsteht. Unklar ist, wann das Werk in den USA seine Produktion wieder aufnehmen wird. Denn die Fehleranalyse, die ursprünglich Anfang Juli beendet sein sollte, ist nach Auskunft des Unternehmens immer noch nicht abgeschlossen. „Im Moment gehen wir davon aus, dass wir Anfang September einen genauen Zeitplan haben werden. Wir informieren unsere Kunden regelmäßig über den Fortschritt der notwendigen Arbeiten“, erklärt das Unternehmen gegenüber DAZ.online.
Die Ibuprofen-Lieferengpässe betreffen vor allem den verschreibungspflichtigen Sektor und dabei insbesondere die Stärke 600 Milligramm in den häufig verordneten Packungsgrößen 20 und 50 Stück. Auf Nachfrage von DAZ.online wechselt es in deutschen Apotheken ständig, welche Packungsgröße bei welchem Hersteller gerade defekt ist. Sobald im Großhandel wieder Ibuprofen 600 Milligramm verfügbar sind, bestellen viele Apotheken, was zu bekommen ist, um die Schmerzmittelrezepte ihrer Patienten weiterhin beliefern zu können. Doch die Vorräte des Großhandels sind begrenzt.
BfArM: „kompensierbare“ Knappheit
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
stuft die Verknappungssituation von Ibuprofen als „individuell
kompensierbar“ ein. Ein Versorgungsengpass bestehe nicht. „Es sollten aber
medikamentöse Alternativen in Betracht gezogen werden“, lautet es in der
Zusammenfassung des vergangenen Jour-Fixe-Termins des BfArM vom 4. Juli, bei dem allerdings
die Valsartan-Krise im Vordergrund stand. Für Krombholz klingen
die Ausführungen der Arzneimittelbehörde realitätsfern: „Das klingt nach Beamtendeutsch“, erklärt der Ellwanger Apotheker gegenüber DAZ.online.
Sollten Ärzte am Ibuprofen sparen?
Aus Sicht des schwäbischen Pharmazeuten sollten Mediziner ihre Verschreibungsmengen besser rationieren. „Eine sparsamere Ibuprofen-Verordnungspraxis wäre gar nicht so schlecht“, sagt Krombholz zu DAZ.online. Die Patienten bekommen aus seiner Sicht zu viel Spielraum bei der Dosierung. „Man bekommt den Eindruck, Ibuprofen gehört bei manchen aufs Frühstücksbrot“.
3 Kommentare
Apotheker bevorraten Arzneimittel - wer hätt's gedacht?
von Hummelmann am 22.08.2018 um 12:54 Uhr
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Werbung
von Conny am 21.08.2018 um 16:30 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Werbung
von Birgit Möllenkamp am 21.08.2018 um 19:49 Uhr
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