Erstes Halbjahr 2018

Kassenreserven erstmals über 20 Milliarden Euro

Berlin - 22.08.2018, 14:30 Uhr

Das Sparschwein der Krankenkassen ist voll wie nie - dennoch mahnen die großen Kassen zur Vorsicht. (Foto: Imago)

Das Sparschwein der Krankenkassen ist voll wie nie - dennoch mahnen die großen Kassen zur Vorsicht. (Foto: Imago)


In diesem Jahr scheint der Sparstrumpf der Krankenkassen so gut gefüllt zu sein wie noch nie: Recherchen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge lagen die Reserven zur Jahresmitte 2018 bei 20,2 Milliarden Euro. Dennoch mahnen AOK und Ersatzkassen zu einer moderaten Ausgabenpolitik, da sich die Einnahmen-Überschüsse inzwischen rückläufig entwickeln.

Die Rücklagen der Krankenkassen steigen weiter: Einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom heutigen Mittwoch zufolge haben die Kassenreserven zur Jahresmitte erstmals die 20 Milliarden-Euro-Marke geknackt. Im vergangenen Jahr hatten die Kassen 19 Milliarden Euro auf der hohen Kante, für das erste Quartal 2018 19,9 Milliarden Euro und im ersten Halbjahr lagen die Reserven dann bei 20,2 Milliarden Euro.

723 Millionen Plus im ersten Halbjahr

Von April bis Juni haben die 110 Krankenkassen 307 Millionen Euro erwirtschaftet, was zusammengerechnet mit den Überschüssen des ersten Quartals fürs erste Halbjahr 2018 ein Plus von 723 Millionen ergibt. Den größten Beitrag leistete dabei  – wie auch in den Vorjahren – die mitgliederstarken AOKen mit 371 Millionen Euro. Gefolgt von den Ersatzkassen mit 151 Millionen Euro, Knappschaft mit 84 Millionen Euro und Betriebskrankenkassen mit 77 Millionen Euro. Die Innungskrankenkassen meldeten ein Plus von 40 Millionen Euro.

Überschüsse entwickeln sich rückläufig 

Die dick-schwarzen Zahlen werden mehreren Medienberichten zufolge der guten Konjunktur bei stabilem Ausgabenniveau zugeschrieben. Allerdings ist der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr, in dem die Kassen in den ersten sechs Monaten Überschüsse von insgesamt 1,4 Milliarden Euro erwirtschafteten, nur halb so hoch. Der Rückgang der Überschüsse spiegelt sich bei den einzelnen Kassen im unterschiedlichen Ausmaß wieder. Die Ersatzkassen nahmen noch ein Drittel des Vorjahresbetrages an Überschüssen ein. Die AOKen, die im ersten Halbjahr 2017 noch 650 Millionen Euro erwirtschafteten, konnten den Rückgang der Überschüsse auf die Hälfte begrenzen. Die Innungskrankenkassen erreichten knapp die Hälfte ihres Vorjahresergebnisses.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

wen wundert der KraKa-Ruf nach Geld ?

von Alfons Neumann am 23.08.2018 um 1:01 Uhr

Allein was historische und auch aktuell durchgeführte System-Retaxe bei den Apotheken (vor allem durch die Üblichen Verdächtigen) scheinbar doch so zur Verbesserung der Einnahmesituation und Sicherung der Vorstands- und Aufsichtsrats-Bezüge beitragen können ....

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