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Globaldata-Studie
Marktanalyse: Amazon vor großen Schritten im Gesundheitswesen
Kritiker: Was passiert mit den Daten?
Das ruft allerdings auch die Mahner auf den Plan. So weist das Council on Foreign Relations darauf hin, dass laut Umfragen rund 50 Prozent der US-Amerikaner davon überzeugt sind, dass ihre persönlichen Daten heute ungesicherter seien als vor fünf Jahren. Laut einer Studie des Washingtoner Meinungsforschungsinstitutes Pew Research Center hätten viele Bürger kein ausreichendes Vertrauen in private und staatliche Organisationen, wenn es um den korrekten Umgang mit privaten Informationen gehe. Nach Angaben des Council gebe es in den USA anstelle eines umfassenden Gesetzes zum Datenschutz lediglich eine Ansammlung von sektorspezifischen Gesetzen, die keinen adäquaten Datenschutz ermöglichten.
Hierzulande appellierte der Blogger und Autor Sascha Lobo bereits 2015 auf einer Healthcare-IT-Branchenveranstaltung an die Vertreter der Gesundheits-IT-Branche, sich stärker in die Diskussionen um den Umgang mit digitalen medizinischen Daten einzumischen. Wie Ärzteblatt.de mit Berufung auf Lobo berichtete, eröffne die Datenvernetzung in der Gesundheitsdaten völlig neue Möglichkeiten, von denen niemand wisse, in welche Richtung sie gehen, die aber massive Wirkungen haben würden. Das beinhalte fantastische Möglichkeiten, aber mindestens genauso viele Risiken.
Nach einem Bericht der Ärztezeitung aus dem vergangenen Jahr stehen allerdings die meisten Deutschen der Digitalisierung im Gesundheitswesen positiv gegenüber. Nach einer Untersuchung „Zukunft der Gesundheitsversorgung“ der Pronova BKK hielten es 77 Prozent von 1000 Befragten für vorteilhaft, wenn Daten über Diagnosen, Medikamente, Behandlungen oder Allergien zentral gespeichert seien und Haus- und Fachärzte sich jederzeit einen umfassenden Überblick über den Gesundheitszustand eines Patienten verschaffen könnten.
Amazons Schritte im Gesundheitsbereich
Globaldata weist darauf hin, dass Amazon sich in letzter Zeit durch eine Reihe von strategischen Entscheidungen, Akquisitionen und Produktentwicklungen darauf vorbereitet hat, im stark umkämpften Gesundheitsbereich eine bedeutende Rolle einzunehmen. So hatte der Konzern, wie auf DAZ.online berichtet, im Januar 2018 bekanntgegeben, gemeinsam mit der Investmentfirma Berkshire Hathaway und der Großbank JPMorgan ein Gesundheitsunternehmen für die insgesamt 1,2 Millionen Mitarbeiter in den USA zu gründen. Dadurch, so die Hoffnung, sollen die Kosten der Gesundheitsversorgung sinken und die Effizienz verbessert werden.
Im Februar präsentierte das Unternehmen dann eine exklusive Reihe an rezeptfreien Gesundheitsprodukten, Basic Care genannt. Darüber hinaus stellte der E-Commerce-Riese im März dieses Jahres über 20 Mitarbeiter mit Erfahrung in der Gesundheits- oder Pharmaindustrie ein. Im selben Monat erhielt Amazon in den USA das Patent für eine neue Lieferdrohne, die auf menschliche Gesten reagieren soll. Im Juni gab der Konzern schließlich den Kauf der US-Online-Apotheke Pillpack für knapp eine Milliarde Dollar bekannt. Nicht nur Globaldata-Analyst Kottamasu, sondern auch zahlreiche weitere Branchenkenner werten diese Schritte als klaren Beleg, dass Amazon künftig eine bedeutende Rolle im Gesundheitssystem einnehmen wird.
1 Kommentar
Daten - das neue Gold!
von Pharmi am 28.08.2018 um 11:27 Uhr
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