Neue Noweda/Burda-Kundenzeitschrift

„Wir wollen uns mit dem Zukunftspakt nicht die Taschen voll machen“

Stuttgart/Berlin - 25.09.2018, 07:00 Uhr

Mit der Kundenzeitschrift Mylife wollen der Burda-Verlag und die Noweda für die Apotheke vor Ort kämpfen. ( j / Foto: DAZ.online)

Mit der Kundenzeitschrift Mylife wollen der Burda-Verlag und die Noweda für die Apotheke vor Ort kämpfen. ( j / Foto: DAZ.online)


Kuck: Es geht um ein Konzept gegen den Versandhandel

Wie Noweda und Burda mitteilen, soll das Kernelement des „Zukunftspaktes“ aber der Einsatz für die Apotheke vor Ort sein. DAZ.online hat daher mit Noweda-Chef Dr. Michael P. Kuck gesprochen, um die Bedeutung des Projektes für die Apotheker genauer herauszuarbeiten.

DAZ.online: Herr Dr. Kuck, mit dem „Zukunftspakt“ starten Sie einen Großangriff auf den Markt der Kundenkommunikation. Sie sagen, dass das Ziel der Initiative sei, die Apotheke vor Ort zu stärken. Wie kann das Projekt den Apothekern konkret helfen?

Kuck: Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass wir mit dem „Zukunftspakt“ eben nicht in erster Linie den Markt der Kundenkommunikation ins Visier nehmen. Vielmehr verstehen wir es als ganzheitliches Projekt. Es geht eben nicht nur um den Verkauf einer Zeitung oder den Kundengewinn für unser Bestellportal, sondern um ein Gesamtkonzept zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken gegen den Versandhandel. Deshalb laden wir auch  alle Apotheker ein, an diesem Konzept teilzunehmen, unabhängig davon, ob es sich um Noweda-Kunden handelt oder nicht. Wir bieten eine Branchenlösung an. Derzeit ist es doch so, dass jeder, der im Markt will, eine App herausgeben kann. Diese Insellösungen bringen aber niemandem etwas, denn so gut eine technische Lösung auch sein mag: Wenn es an der Bekanntheit und Reichweite in der Bevölkerung fehlt, sind alle Ansätze zum Scheitern verurteilt. Diese Lücke schließen wir durch die Zusammenarbeit mit Burda, einem der größten Medienunternehmen Europas. Entscheidend ist, dass die Apotheke vor Ort endlich als Institution im Netz sichtbar wird. Wir wollen den Apothekern mit unserer Plattform die Möglichkeit geben, auf Augenhöhe mit Versendern wie DocMorris und Amazon zu agieren. Das Zeitfenster dafür ist nicht groß. Denn wenn Amazon anfängt, in jeder Großstadt einen Schnell-Lieferservice für Arzneimittel anzubieten, dann ist die Apotheke ganz schnell nicht mehr dabei.

Michael P. Kuck (Foto: Noweda)

DAZ.online: …und um diese gemeinsame Lösung aller Apotheken bekannt zu machen, brauchen Sie den Burda-Verlag?

Kuck: Richtig, Burda bietet uns die Reichweite. Im Burda-Gesundheitsportal Mylife wird dann regelmäßig auf das Bestellportal der Apotheken hingewiesen. Und auch in der neuen Zeitschrift sollen regelmäßig Anzeigen und Werbeblöcke erscheinen, die auf das Portal verweisen. Insbesondere junge Kunden wollen wir so erreichen. Menschen, für die es heutzutage fast „logisch“ ist, im Versandhandel zu bestellen. Die sollen über die Kundenzeitschrift und das Mylife-Portal auf die Bestellplattform aufmerksam gemacht werden.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Zukunfts-Pakt NOWEDA/Burda

von Dr. Detlef Eichberg am 25.09.2018 um 8:10 Uhr

Nee - iss klar: Ihr wollt Euch nicht die Taschen voll machen. Burda schon überhaupt nicht. Iss echt total humanitär, dass der pharmazeutische Groß-Handel mit dem Groß-Fürsten der Printer den Apothekerlein die Zukunft gestalten will, damit die sich nicht in die Hosen machen. Wenn man brav dabei bleibt, wird man auch die etwaige Null-Kürzung der Rabatte aushalten. Es lebe die Freie Apothekerschaft.

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