Deutscher Apothekertag

Nun also doch: Apotheker gründen Arbeitsgruppe zum Versandhandelskonflikt

München - 11.10.2018, 17:15 Uhr

Eigentlich wollte die ABDA-Spitze um BAK-Präsident Andreas Kiefer und Chefjurist Lutz Tisch (li.) keine Extra-Gruppe, die Alternativen zum Rx-Versandverbot erarbeitet. Erst sah es auch so aus, dass das klappt. Dann wurde aber ein entsprechender Antrag beschlossen. (Foto: Schelbert)

Eigentlich wollte die ABDA-Spitze um BAK-Präsident Andreas Kiefer und Chefjurist Lutz Tisch (li.) keine Extra-Gruppe, die Alternativen zum Rx-Versandverbot erarbeitet. Erst sah es auch so aus, dass das klappt. Dann wurde aber ein entsprechender Antrag beschlossen. (Foto: Schelbert)


Stimmungsbild kippt während der Mittagspause

Dann kam die Mittagspause. Als sich die Hauptversammlung nach der Pause wieder versammelte, eröffnete BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer die Sitzung mit den Worten, dass es zur gleichen Thematik einen neuen Adhoc-Antrag gebe. Dieser war fast wortgleich formuliert. Lesen Sie selbst:


Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker spricht sich dafür aus, schnellstmöglich eine Arbeitsgruppe mit weiteren externen Fachleuten einzusetzen, die den Geschäftsführenden ABDA-Vorstand unterstützt, weitere Maßnahmen bis zur nächsten ABDA-Mitgliederversammlung, die geeignet sind, langfristig die hiesigen inhabergeführten Apotheken zu stärken.“

Adhoc-Antrag mehrerer einzelner Apotheker


Diskussionsbedarf gab es nicht, keine einzige Wortmeldung erschien auf dem Monitor. Kiefer rief zur Abstimmung auf: Optisch war zunächst kein Unterschied zwischen dem Ja- und dem Nein-Lager zu sehen, Kiefer ließ deswegen die Stimmen auszählen. Mit dem folgenden Ergebnis: 159 Ja-Stimmen zu 153 Nein-Stimmen. Man darf also gespannt sein, wann sich diese Arbeitsgruppe mit welchen externen Experten und Apothekern bildet und vor allem: welche Vorschläge sie im Versandhandelskonflikt erarbeitet.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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7 Kommentare

Spahn und DAT

von Jürgen Hauck am 15.10.2018 um 10:44 Uhr

Hoffentlich fallen unsere obersten Standesvertreter nicht auf die Einlulltaktik mit Sondervergütungen und Impferlaubnis herein. Impfen ist ja nicht lukrativ; deshalb sollen das wir übernehmen und auf den Impfstoffen sitzenbleiben!! Dafür bliebe dann der RX Versand erlaubt und das mit riesengroßer prozentualer Steigerung. Also lasst euch nicht wieder hinters Licht führen!
Übrigens hat HERR Spahn mit seiner Performance klar und deutlich gezeigt, was er von uns hält.

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Arbeitsgruppe

von Annette Dunin von Przychowski am 12.10.2018 um 16:31 Uhr

Um es nochmal klarzustellen, was die Unterschiede zum ersten Antrag sind:
1. Es geht um ein "und" nicht um ein "oder", zusätzlich zur Forderung zum Rx-Versandverbot!!!
2. Es geht um eine Unterstützung der Arbeit des geschäftsführenden ABDA Vorstandes.
3. Die Fachexpertern muss selbstverständlich die ABDA aussuchen und benennen, damit in dieser extrem kurzen Zeit gut zusammen gearbeitet wird.
Herr Spahn wird innerhalb kürzester Zeit Aenderungen in den uns betreffenden Gesetzen vornehmen, wir müssen schnellstmöglich Vorschläge erarbeiten, egal ob mit oder ohne Rx-Versandverbot.

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Arbeitsverweigerung

von Karl Friedrich Müller am 12.10.2018 um 10:26 Uhr

Was wollt Ihr nun noch? ABDA hat jahrelang die Arbeit verweigert, bockig und stur nichts zur Kenntnis genommen, keine Stellungnahme, keine Auseinandersetzung, nichts nichts nichts
Und nun soll ein Arbeitskreis die Heilung bringen?
Mir ist schlecht. Demotiviert, schwach.
Wütend über so viel - keine Ahnung, wie ich das nennen soll - Inkompetenz? Arroganz? Alles zu schwach
Mann, verpflichtet endlich mal EXPERTEN

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AW: Arbeitsverweigerung

von Heiko Barz am 12.10.2018 um 11:00 Uhr

Ich schließe mich Ihrem „Wutausbruch“ in ganzer Breite an.
Vor über 2Jahren wurde dieses berufsvernichtende EUGH Urteil über uns - ausgegossen - und jetzt schon bildet man einen Arbeitskreis. Das hat nun eine Tempodimension angenommen, die ja an Startrecks Warp erinnert. Dieser Geschwindigkeit folgend wird dann das h2...“Gutachten“ wohl in 2-3 Jahren von einer Kommission behandelt werden.
Beschämend!!!
Mir wurde aber beim Podiumsgespräch (Schmidt und Spahn) durch die Körpersprache von F.Schmidt sehr deutlich, welche Dynamik der Unterwürfigkeit unseres „Vorsitzenden“ sich dabei zeigte. Diese Art der Zustimmungswilligkeit und Konfrontationsabneigung ist mir in dieser Weise noch nicht untergekommen. Ich denke aber, dass diese Art der Gesprächsgestaltung zum Wohle des „Kanzlerkandidaten“ im Vorfeld eingepreist wurde. Wo sind eigentlich unsere „Montgommerys“?

Arbeitskreis

von Karl Friedrich Müller am 12.10.2018 um 8:33 Uhr

wenn der Pharmazeut nicht weiter weiß,
gründet er einen Arbeitskreis.

(macht Politik auch so. Vermutlich ist das Ergebnis das selbe: Viel Geschwätz und Spesen, keine Lösung)

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Arbeitskreis

von Conny am 11.10.2018 um 22:40 Uhr

Und welche Blinden werden diesen wieder bilden ?

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Annette Dunin von Przychowsksi

von Christian Giese am 11.10.2018 um 17:36 Uhr

Danke Annette! Gut gemacht!

Schreibt Werner Bartens heute in der SZ:
"...Das Selbstbewusstsein der Pharmazeuten ist angekratzt, der Ruf nach dem Staat, der endlich diese lästigen Online-Versandhändler verbieten soll, die das Geschäft kaputtmachen, ist geradezu rührend hilflos."

Danke Annette, raus aus der Hilflosigkeit, miteinander reden!

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