DAZ.online Leserumfrage

Lassen sich Apotheker gegen Grippe impfen?

Stuttgart - 29.10.2018, 17:30 Uhr

Mit gutem Vorbild voran: Die Vorstandsmitglieder des LAV BaWü Patrick Kwik (2. von links), Tatjana Zambo (Mitte) und Christoph Gulde (2. von rechts) ließen sich auf der Expopharm gegen Grippe impfen. (m / Foto: Schelbert)

Mit gutem Vorbild voran: Die Vorstandsmitglieder des LAV BaWü Patrick Kwik (2. von links), Tatjana Zambo (Mitte) und Christoph Gulde (2. von rechts) ließen sich auf der Expopharm gegen Grippe impfen. (m / Foto: Schelbert)


Ältere, chronisch Kranke, Schwangere ab dem zweiten Trimenon und auch Beschäftigte in Gesundheitsberufen – für sie alle empfiehlt das Robert-Koch-Institut die jährliche Schutzimpfung gegen Grippe. Wir haben deswegen unsere Leser gefragt, wie sie es mit der Grippeschutzimpfung so halten.

„Ärzte und Pfleger viel zu selten gegen Influenza geimpft“, titelte das „Ärzteblatt“ im August dieses Jahres. Eine Umfrage des Robert-Koch-Instituts (RKI) hatte ergeben, dass sich lediglich 40,1 Prozent aller Mitarbeiter in deutschen Krankenhäusern gegen die Grippe impfen lassen. Die Unterschiede zwischen den Berufsgruppen waren jedoch groß. Am höchsten war die Impfquote bei den Ärzten (61,4 Prozent). Zudem erklärten 73,3 Prozent der Ärzte, sie wollten sich in der nächsten Grippesaison impfen lassen. Beim Pflegepersonal war die Impfquote mit 32,5 Prozent am niedrigsten und lediglich 41 Prozent dieser Berufsgruppe erklärten, sich in der kommenden Saison impfen zu lassen. Der häufigste genannte Grund, warum sich jemand impfen lässt, war laut RKI der Selbstschutz, der Patientenschutz spiele eine untergeordnete Rolle.

Auch Apotheker zählen aufgrund ihres Patientenkontakts zu den Berufsgruppen, für die eine Impfung empfohlen wird. Aber kommen sie dieser Empfehlung auch nach? Die Spitze des Deutschen Apothekerverbandes ging auf der Expopharm mit gutem Beispiel voran, ebenso wie die Verbandskollegen aus Baden-Württemberg. Wir haben die Apotheker unter den DAZ.online-Lesern gefragt, wie sie es denn mit der Grippeimpfung halten. 72,5 Prozent der Teilnehmer erklärten, sich gegen Grippe impfen zu lassen. 27,5 Prozent, also etwas mehr als ein Viertel, gaben an, darauf zu verzichten. Insgesamt nahmen über 500 DAZ.online-Leser an der Umfrage teil. 

Wer sollte sich noch impfen lassen?

Neben den Personen in Gesundheitsberufen empfiehlt die STIKO die Impfung gegen die saisonale Influenza

  • für alle Personen ab 60 Jahren
  • für alle Schwangeren ab dem 2. Trimenon, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab 1. Trimenon
  • für Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens
  • für Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können

Die Sächsische Impfkommission (SIKO) empfiehlt bereits seit 1. Januar 2010 die Grippe-Schutzimpfung als Standardimpfung für alle Kinder ab dem siebten Lebensmonat, Jugendliche und Erwachsene. 

Der beste Zeitraum für die Impfung sind laut RKI die Monate Oktober und November. Bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor der Virusinfektion aufgebaut hat, dauert es etwa 14 Tage. Die Impfeffektivität nimmt im Laufe der Zeit ab, somit besteht bei zu früher Impfung die Gefahr, zum Hochpunkt der Grippewelle schlechter geschützt zu sein. In den vergangenen Jahren begann die Grippe nach Aussagen des RKI meist um die Jahreswende und dauerte bis Ende März. Eine etwas verspätete Impfung ist nach Einschätzung des RKI besser, als komplett auf den Grippeschutz zu verzichten: „Selbst zu Beginn und im Verlauf der Grippe­welle kann es noch sinnvoll sein, eine versäumte Impfung nach­zu­holen.“


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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1 Kommentar

Grippeimpfung und an allen Ecken Werbung dafür

von Küper Carl am 29.10.2018 um 23:26 Uhr

Wo sind die Grippe Impfstoffe, wer hat sie eingebunkert ?
bei uns gibt es seit Wochen die stereotype Antwort der
Großhandlungen, dass es so gut wie gar keine Impfstoffe mehr gibt. Nur einige direkt bei den Firmen vorbestellte
Impfstoffe wurden ausgeliefert.
Die Ärzte sind sauer auf die Apotheker, die nicht liefern können.

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